„Mutter“ des Solinger Familientages Bundesverdienstkreuz für Rita Pickardt

Solingen · Rita Pickardt erhielt den Verdienstorden der Bundesrepublik. Gewürdigt wurde ihr soziales Engagement.

 An der Seite ihres Ehemannes Jochen nahm Rita Pickardt das Bundesverdienstkreuz am Bande aus den Hände von Oberbürgermeister Tim Kurzbach entgegen.

An der Seite ihres Ehemannes Jochen nahm Rita Pickardt das Bundesverdienstkreuz am Bande aus den Hände von Oberbürgermeister Tim Kurzbach entgegen.

Foto: Boll/ULI PREUSS

In vielen gemeinnützigen Bereichen ist Rita Pickardt aktiv, engagiert sich in etlichen Vereinen. Unter anderem ist sie Mitbegründerin des Vereins zur Förderung des Familientages für Behinderte und Nichtbehinderte. Vor allem für ihren sozialen Einsatz erhielt sie am Montag das Bundesverdienstkreuz am Bande. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdige mit dieser Auszeichnung Pickardts „großartiges Engagement für die Stärkung der Gesellschaft“, sagte Oberbürgermeister Tim Kurzbach, der im Rathaus die Ordensverleihung vornahm.

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland („Bundesverdienstkreuz“) ist nach Angaben des Bundespräsidialamtes die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste engagierter Menschen um das Gemeinwohl ausspricht. Der Orden werde an Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen. Darüber hinaus würden besondere Verdienste auch im sozialen und karitativen Bereich gewürdigt. Die Auszeichnung erfolgt in der Regel auf Vorschlag aus dem Umfeld der verdienten Personen.

Bei Rita Pickardt ist es der karitative Einsatz vor Ort, der zu der hohen Auszeichnung geführt hat. In mehreren Vereinen ist sie Vorsitzende, in anderen Ehrenmitglied. Kurzbach trug bei der Zeremonie die Geschichte eines Königs vor, der bei der Suche nach der Bedeutung des Friedens mit einem Weizenkorn konfrontiert wird, das sich erst entfaltet, wenn man es nicht in einer Schatulle aufbewahrt, sondern einsät. So kann es in der Erde gedeihen. Bei allen Ideen, die der Einzelne habe, sei es wichtig, erklärte Kurzbach, dass man sie nicht einsperre und für sich behalte. Pickardts Beispiel zeige, dass es sich lohne, gute Ideen zu teilen und sich in die Gemeinschaft einzubringen. Den Verdienstorden betrachte er als Symbol für viele, die sich freiwillig engagieren.

Rita Pickardt erklärte, sie sehe die Ehrung auch als Anerkennung für diejenigen, die über die Jahrzehnte bei der Arbeit in den diversen gemeinnützigen Vereinen mitgeholfen hätten. Sie hob in ihrer kurzen Ansprache vor allem den Familientag hervor. „Unser Kind“, wie sie sagte. „Hier kann ich hinkommen, ohne aufzufallen“, habe einer der vielen Besucher einmal gesagt, die im Laufe der 25 Jahre bis 2016 gekommen waren. Der größte Dank sei laut Pickardt das Leuchten in den Augen derjenigen Menschen mit Behinderung gewesen, die den Familientag besucht hätten.

Der Familientag selbst wurde 2016 zwar aufgegeben, weil es für den immer größeren Aufwand nicht mehr genügend Helfer gab. Der Verein ist aber weiterhin unterstützend in der Arbeit mit Behinderten aktiv.

Pickardt: „Im Ehrenamt kann man mehr Leben ins Leben bringen.“ Die 67-jährige betonte auch, dass das Netzwerk der sozialen Einrichtungen in Solingen intakt sei. Deswegen könne man hier einiges bewegen. Emotional wurde es, als sich die CDU-Ratsfrau und Sozialpolitikerin bei ihrem Ehemann Jochen bedankte. „Du bist mein Fels in der Brandung“, sagte sie unter Tränen.

Unter den Gästen, die Pickardt anschließend gratulierten, waren neben OB Kurzbach und Bürgermeister Carsten Voigt (CDU) auch der frühere Oberbürgermeister Norbert Feith, Ex-Sozialdezernent Günter Smentek (beide CDU), Landtagsabgeordneter Josef Neumann (SPD), CDU-Urgestein Rosemarie Emons sowie viele weitere aktuelle und ehemalige Weggefährten.

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