Bergischer Ausbildungspreis Solinger Unternehmen investieren in die Zukunft

Solingen · Mit dem Bergischen Ausbildungspreis wurden am Dienstag die Solinger Unternehmen Stahl Krebs und Herder Windmühlenmesser ausgezeichnet. In der Kategorie über 250 Mitarbeiter erreichte GE Healthcare den zweiten Platz.

Im vergangenen Jahr räumten Solinger Unternehmen in allen drei Kategorien den Bergischen Ausbildungspreis ab: Bei den Betrieben bis 50 Mitarbeiter wurde die WST GmbH (Stahl-Metallbau- und Schweißerfachbetrieb) Sieger, bei den Unternehmen mit 50 bis 250 Beschäftigten setzte sich der Verpackungsspezialist Brangs + Heinrich durch, in der Kategorie über 250 Mitarbeiter BIA Kunststoff- und Galvanotechnik.

Gestern, bei der Verleihung des mittlerweile achten Bergischen Ausbildungspreises in der Aula des Friedrich-List-Berufskollegs an der Burgstraße gingen in zwei Kategorien erneut Solinger Unternehmen als Sieger hervor: Stahl Krebs (bis 50 Beschäftigte) und Robert Herder Windmühlenmesser (50 bis 250 Mitarbeiter). Im Bereich der Unternehmen mit über 250 Beschäftigten gewann das Wuppertaler Knipex-Werk vor GE Healthcare aus der Klingenstadt.

"Der Ausbildungspreis bietet Gelegenheit, sich zu präsentieren und sich dem Wettbewerb zu stellen", erklärte Oberbürgermeister Norbert Feith. Zusammen mit seinen Amtskollegen aus Remscheid (Beate Wilding) und Peter Jung (Wuppertal) ist er Schirmherr des Bergischen Ausbildungspreises. "Wir müssen etwas tun für die Ausbildung", sagte der Solinger Verwaltungschef mit Blick auf den demografischen Wandel." Es gebe mehr Jahrgänge, die aus dem Beruf herauswachsen als hineinwachsen. "Betriebe müssen aber ihren Nachwuchs sicherstellen, um weiter am Markt konkurrenzfähig zu sein", ergänzte Feith.

Groß war die Freude bei Daniel Krebs, dem Geschäftsführer des 1882 gegründeten Familienunternehmens Stahl Krebs. "Wir bieten seit Jahren eine gute Ausbildung, nur ist das bisher weniger bekannt", sagte der 36-Jährige. Groß- und Außenhandelskaufleute sowie Fachlageristen bildet das Unternehmen im Dycker Feld aus. "Wir brauchen junge Menschen, die Lust haben, zu arbeiten und etwas zu bewegen", sagte der Geschäftsführer, und im Unternehmen werde jeden Tag massenhaft Stahl bewegt. Für Laudator Eckardt Saueressig, Geschäftsführer der WST GmbH, die 2012 den Ausbildungspreis gewann, ist klar: "Bei Stahl Krebs wird vorbildliche Ausbildung geleistet."

Ebenso bei Herder Windmühlenmesser. Das Ohligser Schneidwarenunternehmen mit 65 Mitarbeitern gewann bereits zum zweiten Mal den Bergischen Ausbildungspreis und gibt insbesondere auch Bewerbern aus Haupt- und Sonderschulen eine Ausbildungschance. "Das fällt besonders auf", lobte der geschäftsführende Gesellschafter von Brangs + Heinrich, Jan Peter Coblenz. Auch die Möglichkeit für die Jugendlichen, vor der Lehre ein Praktikum im Betrieb zu absolvieren, klappe hervorragend. "Seit Jahren gibt es bei Windmühlenmesser keine Ausbildungsabbrecher", so Laudator Coblenz. Vielmehr werden Kooperationen mit anderen Unternehmen gepflegt, zudem gibt es bald die Möglichkeit für zwei Mitarbeiter, nach ihrer Lehre einmal vorübergehend in einem japanischen Betrieb zu arbeiten.

Für Frank Daniel Herder und Giselheid Herder, die das 1872 gegründete Unternehmen in der vierten beziehungsweise fünften Generation leiten, ist die Ausbildung in die alten Schneidwarenberufe wie Schleifer, Pliester, Reider oder Ausmacher unumgänglich. Und Windmühlenmesser ist nicht nur beim Export international aufgestellt: Die neuen vier Auszubildenden, die jetzt ihre Lehre aufgenommen haben, kommen aus Belgien, der Türkei, aus Korea und Deutschland.

(RP)
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