Solingen Solinger soll Stieftochter vergewaltigt haben

Solingen · Für die junge Frau muss es das Grauen gewesen sein. Über Jahre soll eine Solingerin von ihrem eigenen Stiefvater missbraucht und vergewaltigt worden sein. Und als sie endlich, mit 18 Jahren, versuchte, der Hölle zu entkommen, war ihre Flucht auch nicht von langer Dauer.

Der Stiefvater, davon geht jedenfalls die Wuppertaler Staatsanwaltschaft aus, verging sich weiter an der Heranwachsenden, die schließlich 2007 von dem Mann sogar schwanger wurde.

Ab dem 2. März muss sich der heute 47-jährige Solinger deshalb vor der 4. Großen Strafkammer des Wuppertaler Landgerichts des Vorwurfs erwehren, die Stieftochter sowie eine ihrer Freundinnen jahrelang missbraucht zu haben. Für den Prozess gegen den Mann, der nach Angaben eines Landgericht-Sprechers nicht in Untersuchungshaft sitzt, sind zunächst einmal zwei Verhandlungstage anberaumt.

Martyrium begann 1999

"Ob man damit auskommt, hängt wahrscheinlich davon ab, ob die mutmaßlichen Opfer aussagen müssen", fuhr der Justizsprecher gestern fort. Solche Auftritt will man normalerweise verhindern, weil sie für die Betroffenen oft traumatische Folgen haben können. Opfer von Sexualdelikten laufen nämlich Gefahr, durch die Erinnerung an die schlimmen Erlebnisse von einst noch einmal mit den Taten konfrontiert zu werden.

Auch im vorliegenden Fall, der nach Überzeugung der Anklage bereits im Jahr 1999 begann. Damals soll sich der jetzt Angeklagte zum ersten Mal an der seinerzeit erst elfjährigen Stieftochter vergangen haben. Über zwei Jahre hinweg hat der Solinger demnach das Mädchen und eine Freundin der Kleinen missbraucht. Bis 2001 ging das so, vier Jahre später vergewaltigte der Beschuldigte dann, sollten sich die Vorwürfe als haltbar erweisen, die Stieftochter erneut. Insgesamt 32 Vergewaltigungen der inzwischen 15-Jährigen werden dem Mann allein für 2005 zur Last gelegt.

Opfer massiv bedroht?

Und das Martyrium der Jugendlichen nahm auch danach noch kein Ende. Zwei Jahre später kam es erneut zu Übergriffen, das Opfer wurde schwanger. Insgesamt stehen 46 Straftaten zur Verhandlung. Dabei soll der Solinger zuletzt die Freundin seiner Stieftochter massiv unter Druck gesetzt haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann dem mutmaßlichen Opfer drohte, es würde ihm etwas passieren, sollte die junge Frau über die Taten reden.

(RP)
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