Unterricht an Solinger Schulen Solingen hält zusätzlichen Busverkehr aufrecht

Solingen · Ab Montag gilt Distanzunterricht an Schulen ab Klasse acht. Oberbürgermeister Tim Kurzbach hätte sich gewünscht, „wenn wir den Weg früher hätten beschreiten können“.

 Ab Montag werden weniger Schüler in die Schulen fahren. Die zusätzlichen Busse bleiben aber weiter im Einsatz.

Ab Montag werden weniger Schüler in die Schulen fahren. Die zusätzlichen Busse bleiben aber weiter im Einsatz.

Foto: Peter Meuter

Die Corona-Krise spitzt sich auch in Solingen weiter zu. Entsprechend wird nun von der Landesregierung gehandelt: Danach gilt in den Schulen ab dem kommenden Montag generell Distanzunterricht in den Jahrgangsstufen acht bis 13. In den Klassen eins bis sieben können die Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigten entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken – oder nicht. Ein Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht ist hier allerdings nicht möglich. Auch das Kita-Angebot soll nur genutzt werden, wenn es absolut notwendig ist.

Wie der Distanzunterricht für die Grundschüler und die fünften bis siebten Klassen gestaltet wird, das müssen die Schulleiter über das Wochenende organisieren. Allerdings wissen die Schulen erst am Montag konkret, wie viele Schüler denn nun kommen – oder zu Hause bleiben.

Für Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Stadtdirektor Hartmut Hoferichter sowie die Dezernenten, Dagmar Becker (Schule) und Jan Welzel (Recht) war deshalb den ganzen Freitag über Krisenmanagement angesagt. Zumal rechtliche Vorgaben des Landes noch nicht eingetroffen waren – lediglich E-Mails oder Pressemitteilungen. Und Unterricht solle es ja weiter geben. „Bis Montag müssen viele Möglichkeiten an den Schulen ausgelotet werden“, sagte Dagmar Becker.

Vor sechs Wochen hatte die Stadtverwaltung der Landesregierung den „Solinger Weg“ in den Schulen vorgeschlagen. „Wir haben immer wieder dafür geworben. Aber erst heute geht die Landesregierung auf den Distanzunterricht ein“, bedauerte Oberbürgermeister Tim Kurzbach und ergänzte: „Ich hätte mir gewünscht, wenn wir den Solinger Weg früher hätten beschreiten können.“

Kurzbach hält den nun auch angekündigten harten Lockdown noch vor Weihnachten für richtig. „Zumal die jetzt schon hohen Zahlen die Infektionen von vor zehn bis 14 Tagen abbilden.“ Allerdings müssen sich die Ministerpräsidenten am Wochenende erst noch mit der Bundesregierung darüber verständigen. „Von daher können wir jetzt auch noch nicht sagen, welche Einzelhandelsgeschäfte wann zumachen müssen“, sagte Jan Welzel.

Aufrecht erhalten will Solingen den zusätzlichen Busverkehr – egal, wie viele Schüler nächste Woche diese Busse überhaupt nutzen. „Wir haben die Stadtwerke im Sinne der Abstandsregeln beauftragt, dass die 15 Zusatzbusse weiter eingesetzt werden sollen. Das wird auch nach den Ferien so bleiben“, versicherte Stadtdirektor Hoferichter. Die Ferien wurden um zwei Tage verlängert, so dass erst mit dem 11. Januar 2021 die Schule wieder beginnt.

Gerade für diese Zeit „brauchen wir eine Debatte für das Modell des Unterrichts nach den Weihnachtsferien. Wir müssen gemeinsam ein verlässliches System organisieren“, forderte Oberbürgermeister Kurzbach mit Blick auf die Landeregierung. Die Verwaltung und die Schulleiter würden jedenfalls alles tun, „um sich dieser Herausforderung zu stellen“.

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