Ansichtssache Lebenshilfe steht vor weiteren Aufgaben

Meinung · Die Eishalle geht an die Stadt und dann an den EC Bergisch Land. Doch für die Lebenshilfe geht nach dem Verkauf die Arbeit erst richtig los. Eine neue Werkstatt muss her.

 Die Lebenshilfe hat die Eissporthalle an die Stadt zurückgegeben.

Die Lebenshilfe hat die Eissporthalle an die Stadt zurückgegeben.

Foto: Peter Meuter

Die Entscheidung der Lebenhilfe-Mitglieder vom Mittwochabend, die Eissporthalle an der Brühler Straße an die Stadt zurück zu verkaufen, damit diese sie zwecks Betrieb an den Eissportverein EC Bergisch Land weitergeben kann, ist zu begrüßen. Denn so ist es möglich, einen Sportbereich zu erhalten, der in den zurückliegenden Jahrzehnten durchaus eine gewisse Tradition entwickelt hat. Allerdings steht und fällt alles mit der Sanierung und einem Konzept, das die Zukunft langfristig sichert. Wobei Eile geboten ist, hat die Halle doch etliche Jahre auf dem Buckel. Es kann jederzeit zu einem Defekt kommen – und eine Zwangspause wäre gewiss der denkbar schlechteste Start in die neue Eissport-Ära.

Die Änderungen beim Betrieb der Halle haben aber nicht allein Auswirkungen auf den Sport, sondern auch auf die Lebenshilfe. Für sie war die Eissporthalle schon unter dem alten, im vergangenen Jahr zurückgetretenen Vorstand zu einem eher ungeliebten Kind geworden. Und da dieses Kind nun endlich neue Pflegeeltern bekommen dürfte, bietet sich dem neuen Vorstand, der seit Oktober 2021 im Amt ist, fortan die Gelegenheit, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. So benötigt die gemeinnützige Organisation für ihre mehrere hundert Mitarbeiter mit Behinderung dringend eine neue Werkstatt. Und nachdem man den Vorschlag der alten Vereinsspitze, in Gräfrath neu zu bauen, nicht so gern gesehen hat, ist der Vorstand jetzt in der Pflicht, zu liefern – zumal es ja gerade der Zwist um einen möglichen Bau in Gräfrath gewesen ist, der im zurückliegenden Herbst zum Wechsel geführt hat.

Um zu einer Lösung zu gelangen, die alle Seiten, vor allem aber die behinderten Mitarbeiter mittragen können, ist es unabdingbar, dass bei der Lebenshilfe wieder miteinander und nicht gegeneinander gearbeitet wird. Ferner ist zeitnah zu klären, wie man die finanzielle Unterstützung durch den Landschaftsverband Rheinland sichern kann. Dieser hatte erklärt, einem Umbau der bestehenden Werkstatt skeptisch gegenüberzustehen. Vielleicht sollte die Stadt ja helfen, damit die Mitarbeiter den Platz bekommen der ihnen zusteht – in der Mitte der Gesellschaft.

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