Brückenfest in Solingen Verkaufssonntag wird zu vollem Erfolg
Solingen · Ein vielfältiges Programm und offene Geschäfte lockten am Sonntagnachmittag zahlreiche Besucher nach Ohligs und in die Innenstadt. Die Händler zeigten sich in beiden Stadtteilen mit der Resonanz zum Brückenfest zufrieden.
Lässig warf das Model auf dem Weg über den Laufsteg die Winterjacke über die Schulter und brachte somit Pullover und Blazer zur Geltung. Danach war den Zuschauern der Modenschau an der Forststraße angesichts des kalten und windigen Wetters nicht unbedingt zumute. Warmen Applaus spendeten sie der Präsentation auf dem Catwalk dennoch.
Wie schon im Vorjahr wurde die Straßen-Modenschau beim Brückenfest zu einem echten Publikumsmagneten: Um einen Blick zu ergattern, kletterten manche Besucher auf Bänke in der Fußgängerzone. „Hier sehen Sie alle Trends für den Winter 18/19, die unser schönes Ohligs hergibt“, begrüßte Organisatorin Gloria Göllmann die Gäste. Zwölf Fachgeschäfte des Stadtteils ließen ihre Angebote – von der modischen Brille über den Mantel bis zum eleganten paar Schuhe – von den freiwilligen Models präsentieren.
Aber auch abseits der Darbietung ging es am gestrigen Sonntag in der Düsseldorfer Straße lebhaft zu: Die Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft (OWG) hatte einmal mehr ein Straßenfest mit Imbissbuden und dem beliebten Büchermarkt zusammengestellt. Das Motto hieß dabei wie im vergangenen Jahr „Ohligs verbindet“. Denn auch wenn der festliche Anlass ursprünglich zu Ehren der Müngstener Brücke aus der Taufe gehoben worden war, so sollte es nach Aussage der Veranstalter nicht nur um die Verbindung zwischen Bergischem Land und Rheinland gehen, sondern auch um die Verbundenheit verschiedener Bevölkerungsgruppen und Generationen miteinander.
Dazu passte, dass manch ein Bücherwurm beim Stöbern nach neuen Errungenschaften für die heimische Leseecke auch ein gutes Werk tat – denn einmal mehr verkaufte neben vielen anderen Anbietern auch die Notschlafstelle „Die 10“ gebrauchte Bücher. Die Einnahmen kommen dem Förderverein zugute und sollen dazu dienen, den Bewohnern etwa warme Winterbekleidung, ein Frühstück und Freizeitangebote zu ermöglichen. Aber Einrichtungsleiterin Monika Hackbarth nutzte auch die Gelegenheit, selbst an anderen Ständen nach ein paar Büchern zu stöbern. „Das ist immer eine lohnenswerte Sache“, sagte sie.
Und anders als im vergangenen Jahr durften diesmal auch die Geschäfte im Kern von Ohligs ihre Türen öffnen. Ob Modeboutique, Drogerie bis zum Schuhgeschäft – viele Ladenlokale waren gut gefüllt. „Ich nutze solche Feste gerne für bestimmte Einkäufe, zum Beispiel von neuer Winterbekleidung“, sagte Besucherin Margareta Buchbender. Eine Jacke habe sie sich zurücklegen lassen, verriet sie.
Auch in der Innenstadt durften nach vielem Hin und Her die Geschäfte öffnen. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte den Verbotsantrag der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gegen die Sonntagsöffnung zurückgewiesen. „Das Kämpfen hat sich gelohnt“, resümierte ein erfreuter Detlef Ammann. Der Vorsitzende des Werbe- und Interessenrings Innenstadt (W.I.R.) sprach angesichts voller Geschäfte von einem „tollen Erfolg“. Gerade der verkaufsoffene Sonntag zum Brückenfest werde gut angenommen.
Und auch in der Innenstadt wurde jenseits der offenen Geschäfte gefeiert. Unter dem Motto „Mensch, Mitte – miteinander, mittendrin“ boten die Veranstalter ein Bühnenprogramm mit Musik, einen Malwettbewerb sowie einen E-Bike-Parcours auf. Und an die Müngstener Brücke auf dem Weg zum Weltkulturerbe erinnerten sie auch – mit einer Ausstellung auf dem Fronhof.