Kundgebung vor dem Rathaus Solinger gedenken der Opfer von Hanau

Solingen · Auf dem Walter-Scheel-Platz versammelten sich am Donnerstagabend rund 150 Menschen.

 Trauer in Hanau.

Trauer in Hanau.

Foto: dpa/Paul Zinken

Der blutige Anschlag von Hanau, bei dem ein 43 Jahre alter Mann zunächst zehn Menschen erschossen und am Ende auch sich selbst getötet hat, hat auch in der Klingenstadt für Entsetzen gesorgt. So versammelten sich am Donnerstagabend vor dem Rathaus in Mitte rund 150 Solinger, um der Opfer der mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Bluttat in Hessen zu gedenken.

Dabei herrschte auch am Freitag weiterhin Fassungslosigkeit und Trauer vor. Gleichzeitig weckten die Morde von Hanau Erinnerungen an den Solinger Brandanschlag, bei dem 1993 fünf Menschen ums Leben gekommen waren. „Seit fast drei Jahrzehnten müssen wir im vereinigten Deutschland rechten Terror schmerzlich erleben“, hieß es beispielsweise in einer Stellungnahme der Grünen.

„Wir in Solingen wissen, was eine Stadtgesellschaft in solchen Momenten durchmacht. Rassismus ist ein Wahn. Und dieser Wahn wird politisch von der AfD gefüttert“, sagte der Co-Vorsitzende der Grünen Thilo Schnor, der bei der Kommunalwahl im September einer der Spitzenkandidaten seiner Partei sein wird.

Zu der Veranstaltung am Donnerstag auf dem Walter-Scheel-Platz hatte das Bündnis „Bunt statt Braun“ aufgerufen. Die Veranstalter, die die Demo nur wenige Stunden zuvor angemeldet hatten, zeigten sich mit der Resonanz zufrieden. Vor dem Rathaus sprachen unter anderem Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) und Hassan Firouzkhah (Zuwanderer- und Integrationsrat), der in einer später veröffentlichten Stellungnahme dazu aufrief, die Gesellschaft solle sich nicht vom Hass auseinanderbringen lassen.

(or)
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