Eissporthalle Solingen Lösung soll bis Sommer stehen

Solingen · Noch ist vollkommen offen, ob Solingen eine neue Eishalle bekommt. Demnächst laufen Verhandlungen zwischen dem Rathaus und einem Investor. Das Omega-Areal ist wohl eher keine Option. Die Politik kritisiert derweil die Verwaltung.

 Auf rutschigem Terrain: Im Augenblick ist ungewiss, ob und gegebenenfalls wie und wo in Zukunft in Solingen die Schlittschuhe geschnürt werden können.

Auf rutschigem Terrain: Im Augenblick ist ungewiss, ob und gegebenenfalls wie und wo in Zukunft in Solingen die Schlittschuhe geschnürt werden können.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Suche nach einer zukünftigen Heimat für die Solinger Eissportler nähert sich langsam aber sicher ihrer heißen und damit alles entscheidenden Phase. Jedenfalls dann, wenn es nach den Verantwortlichen im Solinger Rathaus geht. Denn das erklärte Ziel der Verwaltung ist es, noch im ersten Halbjahr 2019 einen Standort für eine neue Eissporthalle in der Klingenstadt zu finden.

Das hat der zuständige Abteilungsleiter der Stadt, Carsten Zimmermann, am Mittwoch auf Nachfrage bestätigt. Vorgesehen sei, dass möglichst bis zum Sommer eine entsprechende Lösung stehe, sagte Zimmermann, der gleichzeitig allerdings bis auf Weiteres offen lassen musste, inwieweit die augenblicklichen Anstrengungen von Erfolg gekrönt sein werden.

So gelte es in Gesprächen mit einem potenziellen Investor zu klären, „ob ein Projekt in Solingen umgesetzt werden kann und an welchem Standort dies sinnvoll ist“, betonte der städtische Abteilungsleiter. Aus diesem Grund, so Zimmermann, stehe bereits „in der nächsten Zeit“ ein Treffen zwischen der Stadt sowie dem interessierten Projektentwickler an.

Tatsächlich wird diese Zusammenkunft nach Informationen unserer Redaktion in den nächsten ein bis zwei Wochen stattfinden, nachdem die Stadtverwaltung in den zurückliegenden Monaten mehrere Standorte als Alternative zur heutigen Eissporthalle am Südpark unter die Lupe genommen hat. Denn immerhin drängt die Zeit, will die Solinger Lebenshilfe als Eigentümerin des alten Eisstadions dem Vernehmen nach schon im Jahr 2020 damit beginnen, den in die Jahre gekommenen Bau aus den 70er Jahren abzureißen und an seiner Stelle eine moderne Behindertenwerkstatt zu errichten.

Zwar geht die Stadt weiter davon aus, dass auch der jetzige Standort für einen Eishallen-Neubau geeignet wäre. Gleichwohl sei dies natürlich „abhängig von den künftigen Absichten der Lebenshilfe“, stellte Abteilungsleiter Zimmermann klar – weshalb man sich im Rathaus darauf einrichtet, eine gänzlich neue Bleibe für die Eissportler präsentieren zu müssen.

Ein Hallen-Standort, dessen Name in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, ist das Omega-Gelände nur wenige Meter vom Südpark entfernt. Wobei einstweilen abzuwarten bleibt, ob das Areal an der Kreuzung Kölner Straße / Birkenweiher am Ende wirklich eine Option bietet.

Zum einen existieren nämlich Bedenken, eine eventuell notwendige Altlastensanierung auf dem einstigen Industrie-Grundstück könnte den finanziellen Rahmen des Eishallen-Projekts sprengen. Zum anderen werden aber längst auch prinzipielle städtebauliche Zweifel formuliert.

„Immerhin handelt es sich bei dem Omega-Gelände um das letzte Filetstück der City. Und es ist per Ratsbeschluss eigentlich für eine hochwertige Mischnutzung mit Wohnen, Gastronomie sowie Gewerbe vorgesehen“, sagte am Mittwoch ein Rathaus-Insider, der darauf hinwies, dass eine Halle dort auf jeden Fall eines neuen Beschlusses bedürfe.

Die Solinger Politik will sich indes zunächst einmal am alten Standort ein eigenes Bild machen. So ist für die kommende Woche ein Treffen aller Fraktionsvorsitzenden mit den Verantwortlichen der Lebenshilfe geplant, derweil aus den Reihen der Parteien in Richtung Stadt mittlerweile durchaus deutliche Kritik zu hören ist.

„Es ist typisch für die Verwaltung, dass die Politik bislang nicht einbezogen und informiert wurde“, monierte in dieser Woche ein Ratsherr. Zuvor hatte es bereits Vorwürfe vonseiten der Sportler gegeben. Beispielsweise hatte sich der EC Bergisch Land beklagt, die Stadt habe in den zurückliegenden Monaten viel wertvolle Zeit verstreichen lassen.

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