Gedenken an Solinger Brandanschlag vor 25 Jahren Armin Laschet begrüßt türkischen Außenminister in Düsseldorf

Düsseldorf · NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Mevlüt Cavusoglu wollen gemeinsam der Opfer des Solinger Brandanschlags vor 25 Jahren gedenken. Viele sehen den Tag auch als Mahnung gegen ausländerfeindliche Töne.

 Der türkische Außenminster Mevlüt Cavusoglu und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (links).

Der türkische Außenminster Mevlüt Cavusoglu und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (links).

Foto: dpa/Federico Gambarini

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat zum 25. Jahrestag des fremdenfeindlichen Brandanschlags von Solingen den türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu in Düsseldorf begrüßt. Beide wollen anlässlich des Jahrestags der fünf Toten der türkischstämmigen Familie Genc gedenken. Erwartet wurden auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und das weibliche Familienoberhaupt Mevlüde Genc (75).

Neben der Veranstaltung in Düsseldorf am Dienstagmittag gedenkt wenige Stunden später auch die Stadt Solingen der Opfer. Die Stadt erwartet mehrere Tausend Teilnehmer am Nachmittag (16 Uhr) am zentralen Mahnmal vor einer Schule. Dort werden Außenminister Heiko Maas (SPD), NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) und erneut der türkische Außenminister sprechen. Mevlüde Genc hatte bereits kurz nach dem Anschlag zu friedlichem Miteinander und Versöhnung aufgerufen.

Im Vorfeld der Gedenkfeier zeigte sich Maas besorgt darüber, dass Türken in Deutschland noch immer angefeindet würden. „Es ist beschämend, dass auch heute noch viele, die selbst oder deren Eltern und Großeltern aus der Türkei nach Deutschland gekommen sind, Diskriminierungen im Alltag erfahren“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung rief zu mehr Engagement gegen Rassismus auf. „Deshalb muss auch heute, 25 Jahre später, ein klares Signal von Solingen ausgehen, dass wir nicht nachlassen im Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus, dass wir gemeinsam für die Vielfalt in unserem Land eintreten“, sagte Annettte Widmann-Mauz (CDU) unserer Redaktion. „Wir brauchen eine Kultur des Widerspruchs, wenn Menschen diskriminiert und abgewertet werden. Wir brauchen eine Kultur von null Toleranz, wenn Menschen angegriffen werden.“

(sef/dpa)
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