Solingens Oberbürgermeister contra Woelki Kurzbach will Reformer an der Spitze der Bischöfe

Solingen/Köln · Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) hofft auf einen entschlossenen Reformer als Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. „Wir brauchen vor allem jemanden mit Mut“, sagte Kurzbach, der auch Diözesanratsvorsitzender im Erzbistum Köln ist.

 Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach.

Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Der Nachfolger von Kardinal Reinhard Marx, der heute gewählt wird, müsse sowohl den Reformprozess Synodaler Weg als auch die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals mit Nachdruck vorantreiben.

Kurzbach ist auch Mitglied der Synodalversammlung, die den Reformprozess steuern soll. Dabei geht es unter anderem um die Position der Frau und den Zölibat, die vorgeschriebene Ehelosigkeit der katholischen Priester. Das erfrischend Neue bei der ersten Synodalversammlung Ende Januar sei gewesen, dass dort alle gleichberechtigt um den richtigen Weg gerungen hätten. „Wir diskutieren das nicht mit Hierarchie-Unterschieden. Und ich hatte den Eindruck, dass auch die meisten Bischöfe das als befreiend erlebt haben.“ Eine Ausnahme sei offenbar Kardinal Rainer Maria Woelki. Dieser hatte gesagt, die Versammlung habe alle seine Befürchtungen bestätigt. Kurzbach sagte, Woelki habe anscheinend Schwierigkeiten, sich daran zu gewöhnen, dass in der Synodalversammlung nur die besseren Argumente zählten und nicht die Autorität des Amtes. „Er sollte sich damit abfinden, dass die Zeit vorbei ist, in der die Amtsträger reden und die anderen zuhören.“

(dpa)
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