Hängepartie bei Planungen Gräfrath wartet auf Lebensmittelmarkt

Solingen · Auf dem Gelände des alten Gräfrather Bahnhofes an der Wuppertaler Straße ist ein Lebensmittel-Vollsortimenter mit über 2000 Quadratmeter Fläche geplant. Einen Bebauungsplan gibt es aber noch nicht. Abstimmungsgespräche laufen.

 Das Gelände für einen Lebensmittel-Vollsortimenter ist an der Wuppertaler Straße längst bereitet.

Das Gelände für einen Lebensmittel-Vollsortimenter ist an der Wuppertaler Straße längst bereitet.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Jahr 2019 neigt sich langsam, aber sicher dem Ende entgegen. Und es sieht so aus, als wenn der geplante Lebensmittel-Vollsortimenter auf dem Gelände des alten Gräfrather Bahnhofs auch in diesem Jahr noch längst kein Grünes Licht bekommen wird. Dabei war Investor Siegfried Lapawa Mitte des vergangenen Jahres noch höchst zuversichtlich: „Läuft alles nach Plan und ziehen sämtliche Beteiligte an einem Strang, könnten wir Mitte 2019 loslegen“, sagte Lapawa gegenüber unserer Redaktion. Gleichwohl machte er aber schon vor Jahresfrist eine Einschränkung und schob das Wort „frühestens“ mit Blick auf den möglichen Baustart ein.

Der Solinger Geschäftsmann und Chef der Silag Handel AG mit Sitz in der Nachbarstadt Langenfeld, der im Gräfrather Ortskern bereits vielfältige Investitionen umsetzte, „ist aber nach wie vor guter Dinge“. Die letzten Gutachten müssten nun noch aktualisiert werden. „Es ist ein Marathonlauf“, sagte Siegfried Lapawa zum Stand der Dinge des Projektes Lebensmittel-Vollsortimenter, für das er im Vorjahr eine Investitionssumme zwischen 15 und 16,5 Millionen Euro angab.

„Schnell Klarheit und eine Entscheidung bekommen“, das würde sich Gräfraths Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer wünschen. „Der Bedarf für einen Lebensmittel-Vollsortimenter ist vorhanden, hier gibt es in Gräfrath eine Unterversorgung“, betonte Vogtländer.

Der allerdings enttäuscht darüber ist, dass sich das lange Jahre geplante Projekt immer noch in der Abstimmungsphase befindet. „Es gibt zurzeit auch nur einen Aufstellungsbeschluss und noch keinen Bebauungsplan“, sagte Vogtländer. Wenigstens ein Jahr würde es benötigen, bis ein Bebauungsplan aufgestellt werden kann.

Dabei sieht der Bezirksbürgermeister in der vorgesehenen Größe des geplanten Marktes von 2400 bis 2700 Quadratmetern längst kein Hindernis mehr. „Andere Unternehmen, beispielsweise der Frischemarkt von der Lützowstraße, wartet aber auf ein Signal, ob auf dem alten Gräfrather Bahnhof etwas kommt – oder aber nicht“, betonte der Bezirksbürgermeister. Von daher wäre eine positive Entscheidung erforderlich: „Je eher, desto besser“, erklärte Udo Vogtländer.

Zumal sich die Gräfrather Politik um die Kaufgewohnheiten der Bürger sorgt. Denn eingedenk der bestehenden handelstechnischen Lücke im Stadtteil sind die Gräfrather nun schon seit Jahren gezwungen, größere Lebensmitteleinkäufe außerhalb zu erledigen. Was nach dem Dafürhalten Udo Vogtländers wiederum zur Folge hat, dass es mit der Zeit immer schwieriger werden könnte, die Kunden an Gräfrath zu binden.

Keine Steine in den Weg legen will jedenfalls die Solinger Stadtverwaltung dem Lebensmittel-Vollsortimenter: „Wir wollen mit dem Bebauungsplan bald starten“, betonte Stadtdirektor und Baudezernent Hartmut Hoferichter. Dafür werde man sich zusammensetzen und das Verfahren besprechen.

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