Sparkassen-Neubau in Solinger Innenstadt Großes Stühlerücken der Neumarkt-Wirte

Solingen · Der Sparkassen-Neubau macht es nötig: In den nächsten Jahren werden Gastronomie und Handel an Solingens zentralem Platz ihr Gesicht verändern. Die Umbauten an den neuen Domizilen von „City-Imbiss“ und „Fasil“ laufen.

 ◁ Das Restaurant „Fasil“ zieht in die Räumlichkeiten der ehemaligen Edeka-Filiale am Neumarkt. Der Umbau nimmt Konturen an.

◁ Das Restaurant „Fasil“ zieht in die Räumlichkeiten der ehemaligen Edeka-Filiale am Neumarkt. Der Umbau nimmt Konturen an.

Foto: Martin Oberpriller

„Wenn es um ihre Frisur geht, sind wir für sie da“ – der Werbespruch von „Profi Hair & Nails Design“ an der Straße Am Neumarkt in der Innenstadt ist Makulatur. Denn das Geschäft ist geräumt, auf einem kleinen Zettel an der Tür steht der Hinweis „Wir sind umgezogen“. Eine Telefonnummer wird zur Info angegeben.

So weit wie der Friseurbetrieb sind die anderen Mieter der Straße noch nicht. Doch auch für sie stehen Veränderungen unmittelbar bevor, zumal die Stadt-Sparkasse Solingen jüngst ankündigte, die Häuserzeile bis zur Max-Leven-Gasse abzureißen. Anfang 2021 sollen die Abrissbagger anrücken. Und überdies sind  auch Immobilien an der Max-Leven-Gasse und der Peter-Knecht-Straße betroffen. Die Sparkasse hat angrenzend zu ihrem Parkplatz die Häuser erworben. Denn dort wird in wenigen Jahren die neue Zentrale des Geldinstituts gebaut.

Der Eingang für die Kunden wird genau in jenem Bereich liegen, in dem heute noch der „City-Imbiss“ und das türkische Restaurant „Fasil“ liegen. Weswegen in diesen beiden gastronomischen Betrieben die Vorbereitungen für einen Neustart – nur wenige Meter von den bisherigen Wirkungsstätten entfernt – bereits recht konkrete Züge angenommen haben.

  ▽  Ecke Peter-Knecht-Straße / Neumarkt:Rechts im Bild wird später der Sparkassen-Eingang sein. 

▽ Ecke Peter-Knecht-Straße / Neumarkt:Rechts im Bild wird später der Sparkassen-Eingang sein. 

Foto: Uwe Vetter

Ende 2017 hatten die Eigentümer der Abriss-Immobilien die zwei markanten roten Häuser am Neumarkt erworben. Wobei vor allem das zukünftige Domizil des „Fasil“ mittlerweile große Fortschritte macht. So sind im Eingangsbereich – dort, wo lange Zeit ein Edeka-Markt beheimatet war – schon deutlich die Umrisse der späteren Theke zu erkennen. Und auch nebenan, in den neuen Räumlichkeiten des „City-Imbisses“, gehen die Arbeiten spürbar voran.

„Wir renovieren das komplette Haus“, hieß es am Montag vonseiten der Eigentümer-Familie Higleh. Im Jahr 1999 war der Imbiss in der Innenstadt eröffnet worden, der nun, ziemlich genau 20 Jahre später, umziehen wird. „Wir rechnen damit, dass es Ende dieses Jahres oder aber zu Beginn kommenden Jahres so weit sein wird“, teilte Familie Higleh mit.

Auf eine noch längere Tradition, nämlich seit 1983, kann „Pizza Pazza“ zurückblicken. Auch die beliebte Pizzeria muss dem Sparkassen-Neubau weichen. Aus diesem Grund wird das Restaurant ebenfalls eine neue Adresse innerhalb der Solinger City erhalten, die allerdings noch nicht feststeht, wie es auf Anfrage hieß.

 △ Häuser an der Max-Leven-Gasse, die für den Neubau abgerissen werden.Die Arbeiten beginnen wohl Anfang 2021.

△ Häuser an der Max-Leven-Gasse, die für den Neubau abgerissen werden.Die Arbeiten beginnen wohl Anfang 2021.

Foto: Uwe Vetter

Weitere Betriebe, die im Zuge des Sparkassen-Neubaus vom großen Stühlerücken in der City betroffen sind, sind der Imbiss „Alyana“, ein Asia-Shop, der „Grill Am Markt“, die „Spiel Arena“ und das Café „Cash“ nebst Geldautomat. Dazu kommen etliche Wohnungen in den oberen Etagen der Gebäude, die abgerissen werden.

Alles wird dem Erdboden gleichgemacht, damit voraussichtlich Anfang 2023 die neue Zentrale des Kreditinstitutes bezogen werden kann. Die soll bis zu 350 Mitarbeiter der Sparkasse aufnehmen. Obendrein soll das Quartier aufgewertet und so zusätzliche Frequenz in die City gebracht werden.

 ▷ Auch diese Gebäude an der Straße am Neumarkt werden verschwinden. Die Sparkasse hat sie aufgekauft.

▷ Auch diese Gebäude an der Straße am Neumarkt werden verschwinden. Die Sparkasse hat sie aufgekauft.

Foto: Uwe Vetter

Doch das ist Zukunftsmusik, zumal sich das ausgewählte Architekturbüro nun zunächst an die Feinplanung macht. Die Höhe der Kosten muss überdies ermittelt werden. „Wir stehen in Kontakt zu allen Mietern und haben Unterstützung bei der Suche nach Lösungen zugesagt“, teilte jetzt  Sparkassen-Chef Stefan Grunwald mit. „Insgesamt stehen 28 Mieter vor Veränderungen, für die Hälfte gibt es bereits Lösungen“, so Grunwald.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort