Die Tierparks in Solingen Wo sich Eule und Alpaka Gute Nacht sagen
Ohligs/Gräfrath · Zwei Tierparks an beiden Enden der Stadt beherbergen Dutzende Arten aus einheimischen Gefilden und Übersee – und entwickeln ihre Anlagen stetig weiter.
Schafe und Ziegen füttern, andere interessante Lebewesen aus nächster Nähe bestaunen und hinterher vielleicht noch am Kiosk ein Eis essen oder mit dem Nachwuchs auf dem Spielplatz herumtoben – das ist für viele Familien der Stoff, aus dem die entspannten Ausflüge sind. Genau das – und noch einiges mehr – bieten der Solinger Vogel- und Tierpark in Ohligs und der Tierpark Fauna in Gräfrath ihren Besuchern.
Geschichte
Ein Kanarienverein gab mit seinen Käfigen den Anstoß: Und im Jahr 1927 eröffnete schließlich der „Ohligser Vogelpark“, der anfangs einheimische Vogelarten, später auch exotische Arten präsentierte. Nach der Enteignung des Vereins während des Dritten Reichs wurde der Park 1945 wiederaufgebaut. Heutiger Träger sind die „Freunde und Förderer Ohligser Vogelpark“. Sie übernahmen die Anlage in Nähe zur Ohligser Heide vom 2009 in die Insolvenz gegangenen Verein „Solinger Vogel- und Tierpark“.
Der Tierpark Fauna ging 1932 aus dem Ziergeflügelzuchtverein Fauna hervor, der sich in der Folge in „Natur- und Vogelschutzverein Tierpark Fauna“ umbenannte. 1951 kam die Wiedereröffnung nach dem Krieg. Zentrale Figuren der Park-Geschichte waren dabei der Gründer und langjährige Vorsitzende Wilhelm Eisenbart und sein 2021 gestorbener Sohn und Nachfolger Reinold. Der Verein ist noch immer Träger des Parks.
Arten
Knapp 400 Tiere aus 90 Arten – sehr kleine Lebewesen wie Ameisen nicht mitgezählt – sind auf der drei Hektar umfassenden abschüssige Fläche des Tierparks Fauna zuhause. Dazu gehören Esel, Zebus, Lamas, Dam- und Muffelwild ebenso wie Weißbüscheläffchen, aber auch – im Tropenhaus – Reptilien wie Echsen und Kornnattern. Als „inoffizielle Stars“ des Parks gelten die buddelfreudigen Erdmännchen, die in ihrer typisch gestreckten Körperhaltung die Besucher besonders aufmerksam zu mustern scheinen.
Rund 300 Tiere aus rund 80 Arten beheimatet wiederum der Solinger Vogel- und Tierpark – darunter Aras, Papageien, die vom Aussterben bedrohten Cröllwitzer Puten sowie Maras und Nasenbären, Ponys oder das beliebte Albino-Känguru „Lumpi“. Mittlerweile sind – auf dem Wiesengehege der inzwischen verstorbenen Lamas – drei Alpakas heimisch geworden.

Ausflugs-Tipps fürs Bergische Land
Anlagen
Beide Tierparks sind seit langem immer wieder damit befasst, das Gelände und die Gehege weiterzuentwickeln. Im Vogelpark etwa entstanden in den 2010er Jahren unter anderem neue, mit passenden Landschaftsmotiven fantasievoll gestaltete Anlagen für Füchse und Stinktiere auf einem bis dato unzugänglichen Areal, oder auch eine Großvoliere für Aras. Im August 2022 feierte das im Stil einer Ritterburg gebaute Mäusehaus Einweihung.
Die Fauna wiederum begrüßte im Frühjahr 2023 zwei Tayras auf dem ehemaligen Luchsgehege, das die Tier- und Parkpfleger für die neuen Bewohner hergerichtet hatten. 2019 hatte man die Erdmännchen-Anlage wieder auf den neuesten Stand gebracht. Auch an anderen Stellen wird in der Fauna noch gebaut.
Veranstaltungen
Kindergeburtstage – auf Wunsch auch mit altersgerechten Führungen – bieten beide Parks an. Auch Schulklassen bekommen sowohl in der Ohligser Anlage als auch im Rahmen der Tierparkschule in Gräfrath immer wieder spezielle Führungen. Selbstständig kann sich der Nachwuchs darüber hinaus im Vogelpark auf Anmeldung auf Schatzsuche begeben. Dazu kommen in beiden Parks Sondertermine.
Ein Beispiel ist die Vogelspinnen-Ausstellung, die in der Fauna in Gräfrath am Fronleichnams-Donnerstag, 8. Juni, von 9 bis 17.30 Uhr bereits zum 16. Mal stattfindet. Züchter präsentieren dabei über 20 verschiedene Vogelspinnenarten. Der Park erhebt dafür keinen zusätzlichen Eintritt.