Wohnungsbaugenossenschaft in Solingen Walder Bauverein investiert in Bestand

Solingen-Wald · Eine große Feier wird es angesichts des 125-jährigen Bestehens des Walder Bauvereins nicht geben. Der Schwerpunkt der Genossenschaft liegt weiter in der Modernisierung und Instandhaltung der Wohnungen.

 Die auffälligsten Häuser des Walder Bauvereins sind die bunten Häuser in der Focher Straße.   Foto  : Meuter

Die auffälligsten Häuser des Walder Bauvereins sind die bunten Häuser in der Focher Straße. Foto : Meuter

Foto: Peter Meuter

Der Walder Spar- und Bauverein wurde am 12. Juni 1897 gegründet und ist damit die älteste Solinger Wohnungsbaugenossenschaft. Das 125-jährige Bestehen wird gleichwohl nicht sonderlich gefeiert. „Das ist nicht unsere Art, das haben wir schon zum 100-jährigen Bestehen nicht gemacht“, sagt Michael Pikzack vom Vorstand der Walder Genossenschaft. Damals wurde immerhin ein Spielplatz neu angelegt. Der 63-Jährige ist bereits seit 44 Jahren im Genossenschaftswesen unterwegs, seit 32 Jahren in der Geschäftsführung des Walder Bauvereins. Doch mit Blick auf gestiegene Bau- und Materialpreise und explodierende Energiekosten wird es nicht nur Michael Pikzack schwindelig. „Das habe ich so noch nicht erlebt. Da kommt noch einiges auf uns alle zu“, sagt der Geschäftsführer.

Die Walder Genossenschaft lädt die Mitglieder am heutigen Mittwoch, 29. Juni, zur Generalversammlung in den kleinen Gemeindesaal an der Corinthstraße 14 ein. „Die Instandhaltung und Modernisierung unserer Wohnungen und Häuser stand im vergangenen wie in den Vorjahren im Mittelpunkt unserer Arbeit“, sagt Michael Pikzack. Dafür wurden im Geschäftsjahr 2021 weit mehr als eine Million Euro ausgegeben. Neubauten sind nach Angaben des Geschäftsführers weiter keine geplant. Dafür sollen an der Deller Straße 17 Einfachstwohnungen abgerissen werden, sobald der letzte Mieter hier ausgezogen ist. „Dann hätten wir ein 5000 Quadratmeter großes Baugrundstück zur Verfügung. Aber ein Neubau ist hier zunächst nicht vorgesehen“, erklärt Pikzack.

Auch wegen der derzeit hohen Baukosten nicht. Denn schon im Rahmen der Instandhaltung und Modernisierung sind Materialknappheit und höhere Preise zu spüren. „Wir haben mit unseren Handwerkern Jahresverträge abgeschlossen. Aber beispielsewise Schreiner merken die Holzknappheit, wenn Türen oder Fußböden zur Erneuerung anstehen. Die können zudem die Preise nicht mehr halten“, erzählt der Geschäftsführer des Walder Spar- und Bauvereins aus dem Arbeitsalltag. Auch Elektriker würden wegen Materialknappheit ausgebremst und sei es, wenn lediglich Schalter nicht geliefert werden können.

Die Walder Genossenschaft zählte am Jahresende 2021 insgesamt 1529 Mitglieder. Bewirtschaftet werden 256 Häuser (110 Neubauten) mit 1012 Wohnungen. Davon befinden sich 542 in Neubauten. Die durchschnittliche Nettokaltmiete wird mit 4,51 Euro je Quadratmeter angegeben. „Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind wir mit dem Geschäftsergebnis 2021 noch zufrieden“, sagt Michael Pikzack. Das Ergebnis ermöglicht auch die schon traditionelle Gewinnausschüttung von vier Prozent Dividende _ sofern die Generalversammlung zustimmt. Als Jahresüberschuss wird ein Betrag von rund 139.786 Euro ausgewiesen, der Bilanzgewinn beträgt 68.808 Euro.

Relativ hoch ist die Leerstandsquote bei der Walder Genossenschaft mit 8,2 Prozent. Zum Jahresende 2021 standen 83 Wohnungen leer. 50 allerdings, weil sie zur Modernisierung anstanden. Weitere elf Wohnungen wegen geplanter Zusammenlegung.

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