Solingen Die Walbusch-Jugendstiftung besteht seit zehn Jahren

Solingen · Ende 2001 schockierten die Ergebnisse der ersten Pisa-Studie die deutsche Öffentlichkeit: unterdurchschnittliche Leistungen unserer Schüler in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, gepaart mit einer hohen Bildungsungerechtigkeit. Ein Viertel der 15-Jährigen galt laut Studie als "Risikogruppe", da sie nicht richtig lesen und schreiben konnten. Die Diskussion schlug bei Politikern, Lehrern, Eltern und Schülern hohe Wellen, doch die Ergebnisse wurden in den Folgejahren nicht besser.

 Carmen Bartl-Zorn, Leiterin des Bereiches Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer.

Carmen Bartl-Zorn, Leiterin des Bereiches Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Beim Modeunternehmen Walbusch überlegten vor zehn Jahren Mitarbeiter, Geschäftsführung und Gesellschafter, wie man für mehr und gerechtere Bildung in Deutschland sorgen könne - und gaben so den Impuls zur Gründung der Walbusch-Jugendstiftung am 30. April 2008.

Unter dem Motto "Zukunft durch Bildung" unterstützt die Walbusch-Jugendstiftung seitdem gezielt Projekte, die sich um Chancengleichheit junger Menschen in Schule, Ausbildung und Beruf kümmern. Dabei konzentriert sich die Förderung auf das Bergische Städtedreieick. Während es 2009 erst 15 Projekte waren, konnte die Stiftung im vergangenen Jahr 61 Projekte mit insgesamt über 220.000 Euro unterstützen.

Ende 2001 hatten die Ergebnisse der ersten Pisa-Studie die deutsche Öffentlichkeit schockiert: unterdurchschnittliche Leistungen unserer Schüler in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, gepaart mit einer hohen Bildungsungerechtigkeit. Ein Viertel der 15-Jährigen galt laut Studie als "Risikogruppe", da sie nicht richtig lesen und schreiben konnten. Die Diskussion schlug bei Politikern, Lehrern, Eltern und Schülern hohe Wellen, doch die Ergebnisse wurden in den Folgejahren nicht besser.

Die Themen reichen dabei von der Hausaufgabenhilfe über Berufsvorbereitungskurse und Lebenshilfe bis zu Sprach-, Musik- und Sportförderung. Während einige Initiativen seit vielen Jahren auf die Hilfe der Walbusch-Jugendstiftung bauen können, werden auch immer wieder Ad hoc-Maßnahmen beantragt. Der Vorstand prüft alle Projektanträge, drei Viertel werden auch kurzfristig bewilligt.

Zum Jubiläum möchte die Walbusch-Jugendstiftung Interesse an den Zukunftsthemen Informatik, Technik und Naturwissenschaften wecken und lobt zusätzlich zehn Mal 1000 Euro für MINT-Projekte aus. Wartet die Idee einer Mathe-Olympiade auf Umsetzung? Fehlt Unterstützung für eine Roboter-AG an der Schule? Oder benötigt der Kindergarten einen Zuschuss, um mit Kindern intensiver den Wald zu erforschen? Den Projektantrag mit allen Informationen gibt es online unter walbuschjugendstiftung.jimdo.com/förderantrag. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2018.

(red)
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