Vorbereitungen abgeschlossen Ab heute wird Wupperbrücke abgerissen

Solingen / Leichlingen · Der Abriss der maroden Wupperbrücke zwischen Haasenmühle und Nesselrath hat sich verzögert. Die vorbereitenden Arbeiten wurden am Montag aber abgeschlossen – das Arbeitsplateau unterhalb der Brücke ist aufgestellt.

   Schwere Holzbohlen mussten  zunächst auf Stahlträgern gelegt  werden, um der Arbeitsbühne Halt zu geben.

Schwere Holzbohlen mussten zunächst auf Stahlträgern gelegt werden, um der Arbeitsbühne Halt zu geben.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Die Hälfte der Arbeitsbühne unterhalb der maroden Wupperbrücke an der Kreisstraße 1 zwischen Haasenmühle und Nesselrath ist am Montagmorgen aufgebaut. Die Abbrucharbeiten waren in Verzug geraten, weil sich die Anlieferung der tonnenschweren Stahlgerüste mit einem Schwertransporter um einige Tage verzögerte. Die Gerüste bilden jedoch die Grundlage für das Arbeitsplateau unterhalb der alten Brücke und etwas oberhalb über der Wupper.

Dicke Holzbohlen wurden auf einer Seite unterhalb der Brücke bereits auf die Stahlgerüste verlegt. Am Montagvormittag waren Bauarbeiter dabei, die Holzbohlen mit Folie zu bedecken und mit Sand aufzuschütten. Der Rest der Unterkonstruktion muss ebenfalls noch mit Holzbohlen, Folie und Sand belegt werden. „Das schaffen wir bis heute Abend“, sagt Oberpolier Axel Droppelmann von der beauftragten Baufirma Heitkamp.

„Die Vorbereitungen vor dem eigentlichen Abriss sind sehr aufwendig“, betont Sabine Rische. Die städtische Pressesprecherin verweist auf das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet, in dem sich die Wupperbrücke befindet: „Nichts darf in die Wupper fallen. Nach allen Abbruch- und Neubauarbeiten muss das naturgeschützte Gelände wieder in den Urzustand zurückversetzt werden.“

   Aufwendig waren die Vorarbeiten für den eigentlichen Abriss der Wupperbrücke. Auch Baustraßen wurden angelegt.

Aufwendig waren die Vorarbeiten für den eigentlichen Abriss der Wupperbrücke. Auch Baustraßen wurden angelegt.

Foto: Meuter, Peter (pm)

So weit ist es aber noch lange nicht. Wobei der Abriss der maroden Brücke im Gegensatz zu den Vorbereitungen „binnen drei, vier Tagen“ erledigt ist, weiß Axel Droppelmann. Er geht zuversichtlich davon aus: „Ab Dienstag wird die Brücke konkret abgerissen“. Läuft alles nach Plan, ist die marode Wupperbrücke Ende dieser Woche Geschichte.

Die vorbereitenden Arbeiten laufen jetzt seit Wochen. So wurde die Wupper auf Leichlinger Seite nicht nur mit riesigen Sandsäcken abgesichert, sondern das Ufer auch mehr zur Flussmitte hin erweitert. Auf Solinger Seite wurden ebenfalls Sandsäcke gestapelt. Angelegt wurden Baustraßen, die bis zum Ufer führen. Über die Baustraßen werden die abgebrochenen Brückenteile abtransportiert. Zunächst aber wird die alte Brücke in den Rohbauzustand versetzt. Asphalt und Geländer müssen noch entfernt, überdies die Widerlager freigelegt werden.

   Die Arbeitsbühne unterhalb der maroden Wupperbrücke ist installiert worden. Jetzt beginnt der Abriss.

Die Arbeitsbühne unterhalb der maroden Wupperbrücke ist installiert worden. Jetzt beginnt der Abriss.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Im Juni 2017 hatte die alte Brücke, die 1958 als Spannbetonkonstruktion errichtet worden war, wegen großen Baumängeln für den Verkehr gesperrt werden müssen. Der verarbeitete Spannstahl gehörte zu einer Charge, von der man heute weiß, dass sie von minderwertiger Qualität ist und anfällig für die sogenannte Spannungsrisskonstruktion.

Für die Stadt Solingen und den Rheinisch-Bergischen-Kreis als Eigentümer des Bauwerks war klar, dass schnell wieder eine neue Brücke über die Wupper gebaut werden soll. Damit der Verkehr auf der Kreisstraße 1 weiter rollen kann, wurde Ende des vorigen Jahres eine Behelfsbrücke freigegeben. Nach dem Abriss der alten Brücke sollen im Oktober/November die vorbereitenden Arbeiten für die neue Brücke über die Wupper in Angriff genommen werden.

„Nach dem Abriss der alten Brücke muss zunächst das Arbeitsplateau zurückgebaut werden. Das dauert etwa eine Woche“, erklärt Axel Droppelmann. Spundwandkästen für den Einsatz der Fundamente müssen danach gelegt werden. Wupperwasser darf da nicht hineinlaufen. Bis Ende 2020 soll die neue Brücke fertiggestellt sein.

Kann sie schließlich befahren werden, ist aber längst noch nicht Schluss mit der Baustelle zwischen Haasenmühle und Nesselrath. Die aufwändig aufgebaute Behelfsbrücke wird zunächst wieder abgebaut. Danach wird das Gelände, so gut es geht, wieder in den Urzustand zurückversetzt.

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