Solinger wurde verletzt Prozessbeginn nach Unfall und Einbruchserie

Solingen/Düsseldorf · Im Februar 2023 wurde ein Solinger bei einem Auffahrunfall verletzt. Der Unfallverursacher war geflohen, er hatte zuvor und auch danach mehrere Diebstähle begangen. Nun muss sich der 44-jährige Türke vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten

Ein flüchtender Einbrecher war zwischen Solingen und Langenfeld mit dem Mercedes eines Solingers kollidiert. Nun beginnt der Prozess gegen den Mann am Düsseldorfer Landgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Diebstahl vor. Die Kammer hat fünf Verhandlungstage festgesetzt, das Urteil soll am 19. Juni verkündet werden. Dem Angeklagten droht eine hohe Haftstrafe.

Der 44-Jährige war bereits auf der Flucht vor der Polizei, als er an der Solinger Stadtgrenze einen Unfall verursacht haben soll. In den Morgenstunden des 16. Februar 2023 hatte es zwischen Ohligs und Langenfeld auf der Haus-Gravener-Straße in der Nähe des Segelflugplatzes gekracht, anfangs sah alles nach einem Auffahrunfall aus. Mittlerweile ist klar: Der Angeklagte war auf Diebestour in den umliegenden Städten unterwegs und schon im Visier der Polizei, nachdem er auf der A 3 mit seinem Mercedes A-Klasse zwischen Solingen und Langenfeld in Schlangenlinien gefahren sein soll. Das war der Besatzung eines Rettungswagens aufgefallen, die daraufhin die Polizei alarmiert hatte. Die hatte auch nach dem Fahrer gesucht, ihn aber nicht mehr angetroffen.

Kurz darauf wurden die Polizisten zu besagter Unfallstelle an der Haus-Gravener-Straße gerufen. Als sie dort eintrafen, stellten die Beamten fest, dass es sich bei dem Wagen des Unfallverursachers um den Mercedes des Mannes handelte, der bereits auf der A3 auffällig geworden war. Die Polizei leitete daraufhin die Fahndung nach dem Unfallflüchtigen ein, auch ein Polizeihubschrauber war dabei zum Einsatz gekommen. Vom Unfallverursacher fehlte jede Spur, er war zu Fuß in das angrenzende Waldgebiet geflüchtet.

Am Straßenrand standen derweil die Insassen zweier Autos aus Solingen, vorschriftsmäßig mit Warnwesten. Sie berichteten davon, dass der Angeklagte sein Fahrzeug plötzlich auf die Gegenfahrbahn gelenkt habe und eines der Autos auf den Gehweg habe ausweichen müssen. Der andere Autofahrer habe daraufhin versucht, dem drohenden Zusammenstoß auszuweichen, indem er selbst auf die Gegenfahrbahn fuhr. Da der Angeklagte seinen Mercedes jedoch auf die eigene Fahrspur zurückgezogen habe, sei es zum Zusammenstoß gekommen. Danach hätten sie nur noch gesehen, dass der Unfallverursacher zu Fuß in das Waldstück an der Schwanenmühle geflohen sei. Eines der Unfallopfer - ein 31-Jähriger Solinger - war bei dem Zusammenstoß verletzt worden. Dessen Auto und auch das Auto des Angeklagten waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.

Noch während der Unfallaufnahme erhielt die Polizei dann Kenntnis über einen Einbruch in ein Bürogebäude, der Täter soll also vor dem Unfall mit einer Mercedes A-Klasse vom Tatort geflüchtet sein. Mittlerweile ist klar: Am gleichen Tag hatte es eine Serie von Einbrüchen in mehrere Firmen und eine Wohnung gegeben, die nun dem 44-jährigen Angeklagten vorgeworfen werden. Nach seiner Unfallflucht soll er noch an der Haus-Gravener-Straße einen Mercedes GLA gestohlen haben, um damit weitere Einbrüche zu begehen.

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