Verstopfung im Weinsbergtal Übler Geruch aus dem Untergrund

Solingen · Faulig roch es seit einigen Tagen im Weinsberger Bachtal. Anwohner vermuteten das Regenrückhaltebecken als Ursache, andere die Abwasserkanäle.

 Im Weinsberger Bachtal konnte das Regenrückhaltebecken nicht richtig ablaufen, es stank zum Himmel. Mitarbeiter der TBS lösten die Verstopfung, die Bewohner atmen auf. Foto: Uli Preuss

Im Weinsberger Bachtal konnte das Regenrückhaltebecken nicht richtig ablaufen, es stank zum Himmel. Mitarbeiter der TBS lösten die Verstopfung, die Bewohner atmen auf. Foto: Uli Preuss

Foto: Uli Preuss/Ulli Preuss

Beide lagen damit fast richtig, erklärt Andreas Schmitz. Er ist Abteilungsleiter für die Unterhaltung Tiefbau bei den Technischen Betrieben der Stadt Solingen (TBS). Er berichtet, dass ein Messrohr verstopft war, was den Ablauf von Wasser aus dem Becken verhinderte. Ein Schieber regelt, dass das im Becken gesammeltes Regenwasser kontrolliert abläuft. Der konnte durch die Verstopfung nicht angesteuert werden.

Anwohner hätten die TBS informiert und dann sei man sofort ausgerückt. Gestern sei dann die Verstopfung gelöst worden. Es werde aber einige Stunden dauern, bis das Becken ganz leergelaufen sei, ergänzt Schmitz.

Stinkende Kanäle sind in der Sommerzeit aber gar nicht so selten, berichtet der Fachmann. Oft sei die Ursache für den Gestank aber nicht bei den großen Sammlern unter der Straße zu suchen. In vielen Kellern gebe es eigene Bodenabläufe, in die Wasser einlaufe, wenn man etwa den Boden putzt. Im Sommer sei es aber auch in Kellern oft so warm, dass das Wasser schnell verdunste. „Wenn der Siphon austrocknet, stinkt es im ganzen Haus“, erklärt Schmitz. Er rät deshalb dazu, zwischendurch einmal einen Eimer Wasser in den Bodenablauf zu gießen, um so der Austrocknung des Abflusses vorzubeugen. „Niemand putzt ja jede Woche den Keller“, sagt er.

Rund 600 Kilometer ist das Kanalnetz in Solingen lang. Die meisten Kanäle verliefen aber so abschüssig, dass sich kaum Verstopfungen und Ablagerungen bilden würden. Das liege an der Topographie Solingens. Aber sieben Kilometer Kanal liegen flach unter Straßen, in denen es eher gemütlich zugeht, was die Fließgeschwindigkeit angeht. Diese würden einmal im Halbjahr untersucht. „Oft müssen wir diese Kanalabschnitte dann auch reinigen“, berichtet der Abteilungsleiter.

Es geht auch noch genauer: In Unterburg schaue man sich den Kanal zwischen Eschbachstraße und Wupperinsel sogar wöchentlich an, weil dieser eben sehr flach verlaufe, bevor er in den Sammler des Wupperverbands Richtung Burger Kläranlage münde.

Zum Gestank komme es immer dann, wenn sich irgendwo im Kanalrohr eine Ablagerung bilde, an der dann Lumpen oder anderer Unrat hängen blieben. Fließe dann nicht viel Wasser, beginne der feuchte Abfall zu gären – und es riecht aus den Kanaldeckeln.

Genauso eine Gärung habe es auch im Regenrückhaltebecken an der Straße Erf gegeben, weil dort das gesammelte Regenwasser nicht mehr habe abfließen können. Tatsächlich seien aber vor allem Sand und anderer Bauschutt die Hauptverursacher von Ablagerungen im Kanalnetz, berichtet Andreas Schmitz. Über die Gullys liefe der Sand mit dem Regen in die Kanäle und könne sich etwa in den Krümmungen der Rohre ablagern. Auch dann werde natürlich sofort gereinigt.

Wenn man die schlechten Gerüche aus dem Kanal bemerke, solle man sich direkt an die Stadt (“ Kasten) wenden, bittet Andreas Schmitz.

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