Gesundheitsmanagement Druckerei Ullrich – ein „gesunder Betrieb“

Mitte · Die Krankenkasse IKK classic unterstützt Unternehmen bei der Einrichtung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die Koordination der „gesunden“ Angebote übernimmt die Belegschaft.

 U-Form-Verlag (vorne v. l.): Elke Markelj (IKK), Marie-Luise Hasler, Romina Miera sowie (hinten v. l.) Sascha Kraus, Marc Lettermann, Ailyn Westkämper-Ziegan (IKK).

U-Form-Verlag (vorne v. l.): Elke Markelj (IKK), Marie-Luise Hasler, Romina Miera sowie (hinten v. l.) Sascha Kraus, Marc Lettermann, Ailyn Westkämper-Ziegan (IKK).

Foto: Fred Lothar Melchior

Arbeiten, bis der Arzt kommt? Nicht in „gesunden“ Betrieben wie denen der U-Form-Gruppe. In die Druckerei an der Cronenberger Straße kommt zweimal im Monat nicht der Arzt, sondern ein Masseur. „Das ist eine der am besten angenommenen Sozialleistungen“, sagt Geschäftsführerin Marie-Luise Hasler – obwohl die Mitarbeiter einen kleinen Beitrag dafür zahlen. Andere Angebote, fit zu bleiben, sind gratis – und gelten sogar als Arbeitszeit. „Das macht nicht jedes Unternehmen so“, lobt Elke Markelj, Regionalgeschäftsführerin bei der IKK classic.

Die Krankenkasse half der Druckerei seit 2017 bei der Einrichtung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. „Das Unternehmen hat die Zeichen der Zeit erkannt“, betonte Markelj, als sie jetzt eine Urkunde überreichte. Zu den Zeichen der Zeit zählen laut der Handwerker-Krankenkasse neben dem Wettbewerbsdruck vor allem der demografische Wandel und die Sicherung von Fachkräften. Die müssten leistungsfähig, motiviert „und natürlich auch gesund sein“, unterstreicht Marie-Luise Hasler für die 57 Beschäftigten der Gruppe und freut sich, dass eine fünfköpfige AG aus der Belegschaft die Koordination der „gesunden“ Angebote übernommen hat. „Was mich sehr angesprochen hat, ist, dass die Mitarbeiter eigenverantwortlich herangehen.“

„Wir machen nichts über die Köpfe der Belegschaft hinweg“, erläutert Elke Markelj. „Das ist nichts Übergestülptes.“ Zunächst wurde mit einem IKK-Gesundheitsmanager festgelegt, welche Schritte in welcher Reihenfolge gegangen werden sollten. „Angefangen haben wir in der Produktion“, blickt Mitkoordinator Sascha Kraus zurück. Die Rückenschule sei von den Kollegen und Kolleginnen sehr gern angenommen worden. In drei Gruppen beteiligten sich bis zu 30 Mitarbeiter. Parallel gab es Verbesserungen an einigen Arbeitsplätzen: Auf den harten Hallenboden kamen elastische Matten.

„Wir treffen uns regelmäßig, unter anderem zur Auswertung“, beschreibt Kraus die Arbeit der Gruppe. „Momentan sind wir am Thema gesunde Ernährung.“ Zum Angebot zählen drei zweistündige Seminare. „Die Referenten waren wirklich top“, zieht Marc Lettermann den Hut vor den beteiligten Wissenschaftlern und Sportlern. Die letzten zwei Stunden des Ernährungsseminars stehen im Juni auf dem Programm. Danach soll es um Sucht und Suchtprävention gehen.

Thema war aber auch der Stress am Arbeitsplatz. „Die Arbeitsverteilung wurde optimiert, die Zuordnung der Verantwortlichkeiten klar geregelt und die Kommunikation verbessert“, informiert die IKK. Außerdem nahmen die Vorgesetzten Ende 2017 an einem Webinar teil, bei dem es um „wertschätzende“ Mitarbeiterführung ging. „Die Motivation der Mitarbeiter hat sich gesteigert, und auch das Betriebsklima hat sich noch einmal deutlich verbessert“, bilanziert Geschäftsführerin Marie-Luise Hasler. „Deshalb werden wir diesen Weg auch weiter beschreiten.“

Schon jetzt offeriert die U-Form-Gruppe einen Zuschuss zu den Kosten eines Fitnessstudios und bietet die Möglichkeit, ein Dienstrad zu leasen. Es geht aber auch kleiner: Die Krankenkasse bietet auch „Kurzinterventionen“ an – etwa einen Diabetes- oder Stresscheck und Blutdruckmessungen. Das dauert jeweils nur zehn Minuten. „Wir gehen auf die Handwerksbetriebe zu“, erklärt Regionalgeschäftsführerin Elke Markelj. Die Resonanz sei mit am besten, wenn die Chefs selbst ein Zipperlein plage.

Für teilnehmende Firmen, die das volle Programm absolvieren, gibt es am Ende eine Belohnung von 500 Euro. Die beteiligten IKK-Mitglieder erhalten jeweils 100 Euro.

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