Deutsche Meisterschaft der Pizzabäcker Pizza aus Solingen zählt zu den besten in Deutschland

Solingen · Mit seiner eigenen Schöpfung „Raggio di Sole“ landete Tonino Pisano aus Solingen bei der Deutschen Meisterschaft der Pizzabäcker in Hamburg auf dem zweiten Platz.

Das Team im Restaurant „o’live“ um Inhaber Erdogan Aytemür und Stefanie Najara ist stolz, dass Toni Pisano (M.) bei der Deutschen Meisterschaft der Pizzabäcker den Pokal für zweiten Platz nach Solingen geholt hat.

Das Team im Restaurant „o’live“ um Inhaber Erdogan Aytemür und Stefanie Najara ist stolz, dass Toni Pisano (M.) bei der Deutschen Meisterschaft der Pizzabäcker den Pokal für zweiten Platz nach Solingen geholt hat.

Foto: Peter Meuter

Der erhabene, knusprige Rand rahmt die mit zerkleinerten Pistazienkernen besprenkelten Mortadella-Nester ein. Den Kern bildet der kreisrunde Burrata-Frischkäse. Für weitere Farbtupfer sorgen Cherry-Tomaten und frische Basilikumblätter – dazu kommt noch die Soße aus gelben Tomaten und Provolone, einem italienischen Hartkäse: Schon optisch wirkt die Pizza mit dem klangvollen Namen „Raggio di Sole“ – zu Deutsch: Sonnenstrahl – wie ein kleines Kunstwerk.

Und auch handwerklich und geschmacklich hat sie die Preisrichter offensichtlich überzeugt. Der Lohn: Platz zwei bei der Deutschen Meisterschaft der Pizzabäcker für den Wahl-Solinger Tonino Pisano. Der 52-Jährige arbeitet an den Wochenenden in der Pizzeria „o‘live“ am Fronhof. Und sein Chef Erdogan Aytemür ist voll des Lobes: „Es ist gar nicht so einfach, gute Pizzabäcker zu finden. Dafür braucht es Erfahrung und Leidenschaft.“ Und beides bringt auch Pisano offenkundig mit.

Auf Sizilien geboren, hatte es ihn in jungen Jahren nach Genua gezogen. Dort nahm sich der Bäcker unter anderem der regionalen Spezialität Focaccia an. Später gelangte er nach Deutschland. Anfangs nach Köln, später nach Solingen, wo er erst bei „La Capannina“ an der Kasinostraße arbeitete – ehe er zur „o‘live“ kam. „Wir kennen uns seit zehn Jahren“, sagt Erdogan Aytemür, der Pisano an einem der vier Tage zur Deutschen Meisterschaft in Hamburg begleitete.

Die prämierte Pizza „Raggio di Sole“ steht natürlich auch auf der Speisekarte.

Die prämierte Pizza „Raggio di Sole“ steht natürlich auch auf der Speisekarte.

Foto: Peter Meuter

Beim Wettstreit der Pizzabäcker im Rahmen der „Internorga“, einer Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie, konnten die Teilnehmer in einer von zwei Kategorien antreten: „Pizza Napoletana moderna“ oder „Pizza Classica Gourmet“. Für letztere, die die unterschiedlichsten Zutaten enthalten konnte, entschied sich Pisano – und brütete erst einmal eine Weile über seiner Kreation. „Ich habe kaum geschlafen“, gesteht er mit einem Schmunzeln.

Unter beachtlichem Zeitdruck ging es dann an die Arbeit: Nachdem der Teig ausreichend lang geruht hatte, blieb zum Formen, Belegen und Backen eine Viertelstunde Zeit. Im über 300 Grad heißen Ofen verbrachte die Pizza nur wenige Minuten, ehe Pisano und seine Mitbewerber ihre Erzeugnisse dem profunden Urteil der Juroren unterzogen. Die achteten übrigens nicht nur auf die Pizza selbst – sondern auch auf die Sauberkeit des Arbeitsplatzes.

Für Platz zwei – hinter einem Pizzabäcker aus Vilshofen – gab es neben Urkunde und Pokal auch Gutscheine für Fachgeschäfte. Und natürlich ist die Pizza mit dem Hinweis auf die Auszeichnung bei „o‘live“ nun auch unter den speziellen Angeboten des Hauses zu finden – und steht auf der Tafel direkt über einer anderen ausgefallenen Pizza des Hauses mit dem Namen „Bud Spencer“. „Die Leute fragen danach“, freut sich Erdogan Aytemür.

Kontakt hat er seit Längerem schon mit Umberto Napolitano, der Pizzerien berät – und  die „Pizza Nationalmannschaft Deutschland“ ins Leben rief. Auch in der ist Tonino Pisano aktiv – und misst sich mit der internationalen Konkurrenz. Der nächste große Wettstreit steht übrigens bald an: die Weltmeisterschaft in Parma im April. Was Pisano dabei den Preisrichtern zum Probieren geben wird, weiß er noch nicht. „Kurz vorher kommen mir die Ideen“, sagt er.

Eine richtige Lieblingspizza habe er übrigens nicht, verrät Tonino Pisano – und schwärmt: „Eine Pizza muss mit Liebe gemacht werden, und der Teig muss gut sein – dann kann man alles drauflegen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort