Das Sextett der Städte besteht neben Solingen aus Remscheid (90 Millionen Euro) und Wuppertal (100 Millionen Euro). Außerdem sind Dortmund, Essen und Herne beteiligt. Wie verlautet, arbeiten die Städte mit großen Geschäftsbanken zusammen. Die Anleihe soll in Kürze am Kapitalmarkt platziert und dann an der Börse gehandelt werden. Zeigen Anleger Interesse und sind die gebotenen Kapitalzinsen akzeptabel, soll das Kreditgeschäft abgewickelt werden. Es sei vor allem für Großanleger wie Fonds oder Versicherungen interessant.

Hinter dem neuen Kreditmodell steht, so der Kämmerer, folgendes Kalkül: Solingen braucht zinsgünstiges Geld, um seine enorme Kassenkredite von etwa 500 Millionen Euro abzutragen. Kassenkredite werden vielfach häufig über derzeit zinsgünstiges Tagegeld mit kurzer Laufzeit abgewickelt. Doch fürchten die Finanzplaner steigende Zinsen. Mit dem neuen Modell könnten diese Zinsen günstig ausgehandelt und zugleich länger festgeschrieben werden. Für Anleger sind deutsche Kommunen ein sicherer Schuldner für ihr Geld. Nach Medienberichten wäre das die bisher größte kommunale Anleihe in Deutschland. Die erste Transaktion dieser Art legten 2013 die Städte Würzburg und Nürnberg für die "Franken-Anleihe" auf. Diese hatte mit 100 Millionen Euro ein deutlich niedrigeres Volumen. Die Papiere wurden ein Erfolg, die Nachfrage war deutlich größer als das Angebot.