Anbieter stellt Versorgung ein Stadtwerke Solingen beliefern Kunden nach Stromio-Kündigung

Solingen  · Der Stromanbieter Stromio hat seine Lieferungen auch an 1600 Kunden in Solingen eingestellt. Diese sind nun automatisch in die Grundversorgung der Stadtwerke übernommen worden.

Die Kunden des Stromanbieters Stromio, der zuletzt die Stromlieferungen eingestellt hat, werden Weihnachten nicht im Dunkeln sitzen. Das hat eine Sprecherin der Stadtwerke Solingen (SWS) am Mittwoch versichert. „Die 1600 Solinger Stromio-Kunden haben wir automatisch in unsere Grundversorgung übernommen“, sagte eine Sprecherin. Die Stadtwerke werden sich im Januar mit den Betroffenen in Verbindung setzen.

Stromio bedauert die Entwicklung. „Aufgrund der historisch einmaligen Preisentwicklung sahen wir uns gezwungen, alle Stromlieferverträge mit Ablauf 21. Dezember zu beenden“, heißt es.

Der Grund: Die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) haben ihre Verträge mit Stromio kurzfristig gekündigt, wie am Dienstag bekannt wurde. Die sogenannten Bilanzkreis-Verträge sollten mit Ablauf des Dienstags enden. „Stromio konnte seinen Bilanzkreisverpflichtungen nach eigenen Angaben nicht mehr nachkommen“, sagte ein Sprecher des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz. Bestätigt wurde die Kündigung auch von Amprion, TransnetBW und Tennet.

Anfang Dezember hatte ein Schwesterunternehmen von Stromio, das unter den Marken gas.de und Grünwelt Gas verkauft hatte, seine Gaslieferungen an Haushaltskunden eingestellt. Als Grund hatte die Firma eine „nie dagewesene Preisexplosion an den europäischen Energiehandelsplätzen“ angegeben. Auch da sprangen die Stadtwerke Solingen für die 900 betroffenen Kunden als Grundversorger ein. Bundesweit sollen es über eine Million Kunden gewesen sein.

(or/seeg/dpa)
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