Neubau in Solingen Sparkassen-Neubau wird erheblich teurer

Mitte · Wegen Lieferengpässen und steigenden Baukosten muss die Stadt-Sparkasse jetzt wohl 95 statt der zunächst geplanten 80 Millionen Euro für die neue Hauptzentrale investieren. Fertigstellung voraussichtlich erst im zweiten Quartal 2024.

 Die Rohbauarbeiten für den Sparkassen-Neubau laufen auf Hochtouren. Die Fertigstellung des Rohbaus ist für März 2023 geplant.

Die Rohbauarbeiten für den Sparkassen-Neubau laufen auf Hochtouren. Die Fertigstellung des Rohbaus ist für März 2023 geplant.

Foto: Peter Meuter

Der Neubau der Hauptstelle der Stadt-Sparkasse Solingen nimmt mehr und mehr konkrete Formen an. Die Rohbauarbeiten laufen auf Hochtouren. Aktuell werden die Wände und Decken des Erdgeschosses betoniert. „Nennenswerte Störungen der Abläufe gibt es keine“, sagt Sparkassen-Sprecher Sebastian Assé auf Anfrage unserer Redaktion.

Täglich fahren die Großbaustelle in der Solinger City etwa 25 Lastkraftwagen mit Beton an. Das Material wird von bis zu 50 Bauarbeitern in die Verschalungen eingebracht. „Am Ende werden insgesamt rund 18.000 Kubikmeter Beton und 2700 Tonnen Baustahl verbaut sein“, sagt Assé.

Ein Richtfest ist für den neuen Gebäudekomplex zwischen Kölner Straße, Max-Leven-Gasse, Straße Am Neumarkt und Peter-Knecht-Straße nicht vorgesehen. Mit der Fertigstellung des Rohbaus soll gleichwohl ein Bergfest mit geladenen Gästen gefeiert werden. Läuft weiter wie bisher alles nach Plan, soll dieses Fest voraussichtlich im März nächsten Jahres gefeiert werden.

Der Neubau wird fünf-, vier- und dreigeschossig konzipiert, was der Hanglage des innerstädtischen Grundstückes geschuldet ist. Vorgesehen sind drei Innenhöfe – einer davon mit Glasdach. Darunter wird sich die Haupt-Geschäftsstelle des Kreditinstitutes befinden. Eine Tiefgarage bietet Platz für 115 Autos und 100 Fahrrad-Stellplätze.

Entsprechend tief musste die Baugrube ausgehoben werden. Doch nicht überall gleich: Zwischen 5,50 Metern an der Ecke Max-Leven-Gasse / Kölner Straße und 8,50 Metern an der Ecke Am Neumarkt / Peter-Knecht-Straße reicht hier die Spanne.

Lieferengpässe und steigende Preise für Baumaterialien gehen auch an dem großen Neubauprojekt der Stadt-Sparkasse Solingen nicht spurlos vorbei – im Gegenteil. Ursprünglich waren für den Neubau einmal rund 80 Millionen Euro kalkuliert worden. Im vergangenen Monat hat die Sparkasse allerdings erklärt, dass sie nun mit Baukosten in Höhe von rund 95 Millionen Euro rechnet. „Auf Basis der bisher vergebenen Aufträge und der laufenden Ausschreibungen gehen wir davon aus, dass sich die Baukosten in dieser Größenordnung bewegen werden, wenngleich eine hohe Unsicherheit über die künftige Preisentwicklung bleibt“, sagt der Sparkassen-Sprecher.

Problem bleibt allerdings weiter, dass sich aktuell mit keinem Lieferanten ein Festpreis für eine in der Zukunft liegende Lieferung vereinbaren lasse, ergänzt Sebastian Assé. Dies erschwere die Kalkulation massiv. Zudem seien Lieferengpässe bei verschiedenen Baumaterialien auch in Zukunft nicht auszuschließen.

Nicht nur bei den Kosten, sondern auch beim Fertigstellungstermin muss das Kreditinstitut Korrekturen vornehmen. Der ursprünglich anvisierte Fertigstellungstermin Ende 2023 kann wegen der aktuellen Gegebenheiten nicht eingehalten werden. Vorgesehen ist nun, dass die Beschäftigten der Stadt-Sparkasse Solingen im zweiten Quartal 2024 im Neubau ihre Arbeit aufnehmen können. Der neue Gebäudekomplex der Sparkasse ist für insgesamt rund 300 Mitarabeiterinnen und Mitarbeiter ausgelegt.

 Die innerstädtische Großbaustelle liegt im Zeitplan. Es gibt keine nennenswerte Störungen im Ablauf.

Die innerstädtische Großbaustelle liegt im Zeitplan. Es gibt keine nennenswerte Störungen im Ablauf.

Foto: Peter Meuter

Neben der Hauptzentrale und der Geschäftsstelle Mitte des Kreditinstitutes wird der neue Gebäudekomplex der Sparkasse auch 26 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von rund 3500 Quadratmetern sowie Büroflächen zur Fremdvermietung von gut 1100 Quadratmetern enthalten. Im Neubauprojekt aufgenommen ist auch die Max-Leven-Gedenkstätte auf einer Fläche von rund 150 Quadratmetern. Das frühere Wohnhaus von Max Leven, ein Opfer der Nazidiktatur, ist im Zuge der Abrissarbeiten abgetragen worden.

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