Solingen Solingen: sicheres Pflaster mit Einwohnerschwund

Solingen · Im gestern veröffentlichten Städteranking der Initiative Neue Marktwirtschaft hat sich die Klingenstadt um zwei Plätze auf den 18. Rang verbessert. Vom Institut der Deutschen Wirtschaft waren die wichtigsten Daten der 50 größten deutschen Städte unter die Lupe genommen worden. Solingen hat beispielsweise Köln zwei Plätze hinter sich gelassen.

Doch trotzdem ist das, was die Interviewer heraus bekamen, nicht nur eitel Sonnenschein. So heißt es in dem Resümee für die Klingenstadt: "Sicheres Pflaster und gute Jobversorgung – jedoch Einwohnerschwund und wenig Hochqualifizierte". Und so weiß man auch bei der Solinger Wirtschaftsförderung, dass es "Verbesserungsschwerpunkte" gibt. Die Spitzenposition belegte Solingen in der niedrigsten Zahl der Straftaten pro Einwohner. Rang sechs sprang in der Bewertung der öffentlichen Sicherheit durch Unternehmen raus. Bei der Wirtschaftsleistung (9) sowie beim durchschnittlichen verfügbaren Einkommen (10) kam Solingen in die Top Ten. Auf einen 14. Platz reichte es beim Demografie-Index.

Allerdings war die Stadt auch für jede Menge hinterer Ränge gut. Zwei letzte Plätze gab es in den Bereichen Pendlersaldo (4,0 je 100 Einwohner); schlimmer für die Entwicklung der Stadt ist indes der letzte Platz bei der Zahl der Hochqualifizierten: gerademal 12,4 Prozent, zudem haben nur 6,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss. Hierzu passt, dass der Anteil von Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss noch einmal weiter anstieg.

Auf Rang 49 findet man sich bei der Investitionsquote wieder. Die lag 2007 bei 1,7 Prozent. Im Vergleich: Wuppertal, das bei der Auswertung des Gesamtrankings auf Platz 41 landete, hatte eine Investitionsquote von 3,0 Prozent (Rang 43). Die Durchschnittsquote liegt bei 6,1 Prozent. Bei der Arbeitslosenquote findet sich die Klingenstadt auf Platz 42 wieder. Zwischen 2003 und 2008 sank die Quote um 0,5 Prozent, im Durchschnitt fiel sie um 1,9 Prozentpunkte.

Das Fazit der Studie: "Die aktuellen, vor allem demographischen Entwicklungen, machen deutlich, dass die Städte zukünftig nicht nur in Konkurrenz zueinander stehen, wenn es um Standortentscheidungen von Unternehmen geht. Viele Städte haben den Trend erkannt und begreifen sich heute immer mehr als Serviceeinrichtung für ihre Bürger und Unternehmen."

(RP)
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