Bergfried-Sanerung bald abgeschlossen Schloss Burg putzt sich heraus

Solingen · Mitte September ist der Bergfried wieder geöffnet. Die komplette Sanierung des Schlosses für rund 32,5 Millionen Euro wird voraussichtlich 2025 abgeschlossen sein.

    Die Stützmauer am Parkplatz von Schloss Burg wird bis zum Jahresende saniert. Dann werden gesperrte Parkplätze wieder freigegeben.

Die Stützmauer am Parkplatz von Schloss Burg wird bis zum Jahresende saniert. Dann werden gesperrte Parkplätze wieder freigegeben.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Alte Fugen werden ausgestemmt, danach wird neu verfugt, die Wand verpresst und letztlich kommen noch Anker rein – Vorarbeiter Lars Seybold von der beauftragten Firma BST umreißt in knappen Worten, was derzeit und voraussichtlich noch bis Ende dieses Jahres an der äußeren Stützmauer des Parkplatzes von Schloss Burg geschehen wird. Sind die Bauarbeiten dort erledigt, können auch wieder derzeit abgesperrte Parkplätze genutzt werden, die wegen der maroden Stützmauer momentan nicht angefahren werden können. „Die Mauer ist stark sanierungsbedürftig“, pflichtet Markus Lütke Lordemann dem Bauexperten bei. Lütke Lordemann ist Stadtdienstleiter und neben der Stadtentwicklungsplanung auch zuständig für die Sanierung von Schloss Burg.

Die ist im vollen Gang und wird Punkt um Punkt abgearbeitet. „Die Arbeiten am Bergfried und dem Grabentor, mit denen wir Ende 2016/Anfang 2017 begonnen haben, sind jetzt im Wesentlichen fertiggestellt“, sagt Lütke Lordemann. Mitte September sind beide Gebäude, insbesondere für die Besucher der gut 30 Meter hohe Bergfried, wieder voll nutzbar. Dort erledigen zurzeit Handwerker noch einige Restarbeiten. Verschwunden ist im Bergfried das dunkle Verlies, helle Ausstellungsräume sind gestaltet worden, das neue Museumskonzept greift hier bereits. „Alle Balkone des Bergfrieds sind wieder begehbar und bieten eine herrliche Aussicht“, erklärt Lütke Lordemann.

Dagegen wird das Grabentor-Gebäude zunächst zweckentfremdet. In dieses Haus wurde mit einem Aufzug auch ein barrierefreier Zugang geschaffen. „Teile der Schloss-Verwaltung und des Schlossbauvereins ziehen nun vorübergehend ein. Ansonsten ist das Grabentor-Gebäude aber Ausstellungen und der Museumspädagogik vorbehalten“, berichtet der Stadtdienstleiter.

Weil aber auch das alte Schulgebäude nun vor der kompletten Sanierung steht – das Besucherzentrum in diesem Haus ist längst fertig; der Rest des Hauses aber nicht – mussten für Teile der Verwaltung und Schlossbauverein ein Ausweichquartier gefunden werden. „Wir starten mit den Bauarbeiten im Schulgebäude Ende dieses Jahres und wollen es bis Anfang 2020 sanieren“, sagt Markus Lütke Lordemann zum Zeitplan.

Aber mit diesen Arbeiten ist die Sanierung von Schloss Burg längst nicht abgeschlossen. Denn die Sanierung der Hauptanlage mit den Wehrgängen, Ritter- und Engelbertsaal, Kemenate, Innenhof, Brunnenanlage und Nordterrasse stehen noch auf dem ambitionierten Bauplan. „Wir sind für diese Teile der Anlage derzeit in der Planungsphase“, sagt Lütke Lordemann. Im nächsten Jahr, voraussichtlich Mai/Juni, soll die Entwurfsplanung stehen. Danach muss die Ausführungsplanung gestaltet werden. „Unser Ziel ist es, 2020 mit der Hauptmaßnahme zu beginnen, 2025 soll Schloss Burg komplett saniert sein“, hofft Markus Lütke Lordemann. „Wir gehen an alle Fassaden heran, umgesetzt wird auch ein neues Ausstellungs- und Museumskonzept.“

 ▷ Das Grabentor-Gebäude ist weitgehend fertiggestellt und hat auch einen Aufzug bekommen.

▷ Das Grabentor-Gebäude ist weitgehend fertiggestellt und hat auch einen Aufzug bekommen.

Foto: Meuter, Peter (pm)
 ◁ Der Stadtentwickler Markus Lütke Lordemann kümmert sich mit um die Sanierung von Schloss Burg.

◁ Der Stadtentwickler Markus Lütke Lordemann kümmert sich mit um die Sanierung von Schloss Burg.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Das alles kostet neben Zeit – deutlich mehr als zehn Jahre wird saniert – auch viel Geld. Insgesamt sind es rund 32,5 Millionen Euro, die für das Bergische Wahrzeichen ausgegeben werden. In diesem Betrag enthalten ist ein Eigenanteil der Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal von zusammen 7,5 Millionen Euro. Die stemmen gemäß ihrer Anteile an Schloss Burg – Solingen 48 Prozent, Remscheid 31 Prozent, Wuppertal 21 Prozent – diese Summe. Der große Rest wird aus verschiedenen Fördermitteltöpfen von Land und Bund finanziert. Allein der Bund unterstützt die Sanierung von Schloss Burg mit 15 Millionen Euro.

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