Auftakt in Solingen Reger Andrang bei Impfzentrum-Premiere

Solingen · Das Warten hat ein Ende. Am Montag ging das Impfzentrum in der City in Betrieb. An Tag 1 standen 132 Dosen bereit. Stadt richtet Hotline für Ersatztermine ein. Zudem wird die Prioritätsliste geändert, damit mehr Ältere geimpft werden.

 Der Reihe nach betraten die Impfberechtigten und ihre Begleitpersonen am Montag das Solinger Impfzentrum in der Innenstadt. Die ersten hatten sich um 13.30 Uhr eingefunden. Geimpft wird im Februar täglich von 14 bis 20 Uhr, ab März von 8 bis 20 Uhr.

Der Reihe nach betraten die Impfberechtigten und ihre Begleitpersonen am Montag das Solinger Impfzentrum in der Innenstadt. Die ersten hatten sich um 13.30 Uhr eingefunden. Geimpft wird im Februar täglich von 14 bis 20 Uhr, ab März von 8 bis 20 Uhr.

Foto: Uwe Vetter

Ein älteres Ehepaar aus Gräfrath machte den Anfang. Um Punkt 14 Uhr hat am Montag das Solinger Impfzentrum im ehemaligen Kaufhof-Gebäude seine Arbeit aufgenommen. Und nur wenige Minuten später bekamen die Eheleute, eine 82-jährige Frau sowie ihr 86-jähriger Ehemann, als erste Solinger im Impfzentrum den begehrten Impfstoff gegen das Coronavirus verabreicht.

Wobei in den folgenden Stunden noch viele weitere folgen sollten, hatten insgesamt doch 132 Bürger über 80 Jahre für den Premierentag einen Termin für die Schutzimpfung erhalten. Und selbst jene Impfkandidaten, die es am Montag angesichts der frostigen Temperaturen und Schneefälle nicht schafften, in die City zu gelangen, sollen nicht leer ausgehen. Denn wie der Leiter des Impfzentrums Udo Stock noch während der erste Impfrunden betonte, werden diese Personen nun am heutigen Dienstag ihre Erstimpfung erhalten.

„Diese Menschen sollten möglichst zur selben Zeit erscheinen“, sagte Stock, der ferner darauf verwies, dass ab Dienstag unter ☏ 0212/290-2300 eine städtische Hotline geschaltet sein wird. Unter dieser Nummer können fortan jene Solinger, die ihren von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) vergebenen ersten Impftermin verpasst haben, eine neue Terminvereinbarung vornehmen.

Tatsächlich sind die Verantwortlichen des städtischen Impfzentrums davon überzeugt, dass sie den Herausforderungen der kommenden Wochen und Monate gewachsen sind. So stehen insgesamt fünf Impfstraßen zur Verfügung, deren Anzahl bei Bedarf – die Stadt hofft auf spürbar mehr Impfstoff ab Mitte April – noch deutlich erhöht werden kann. Und auch personell sieht sich das Rathaus gut für den Impfmarathon gerüstet. So waren allein am Montag (inklusive Security) 28 städtische Kräfte im Einsatz, die an zunächst drei Impfstraßen mit Ärzten der KV sowie Apothekern ihren Dienst verrichteten.

 Vor dem Anmeldungsbereich wird auf einem Bildschirm über die Impfungen informiert.

Vor dem Anmeldungsbereich wird auf einem Bildschirm über die Impfungen informiert.

Foto: Uwe Vetter

Im Impfzentrum selbst durchlaufen die Impflinge – nach dem Einlass inklusive Fiebermessen – folgende Stationen. Noch im Eingangsbereich des früheren Kaufhofs erfolgt die Anmeldung. Von dort geht es zu einer möglichen Beratung. Die nächste Station ist wiederum der eigentliche Impfbereich, von wo aus es in den ersten Stock in die abschließende Wartezone geht.

„Alles lief gut“, zog Leonie Kochen als eine von vier Impfärzten am Montag eine erste Bilanz. Und auch Apothekerin Karoline Horstkotte zeigte sich zufrieden. Sie bereitete in einem gesonderten Bereich des Impfzentrums zusammen mit einer Kollegin und einer Assistentin die gelieferten Impfdosen vor. Im Vorfeld hatten sie eigens eine Schulung durch die Apotheker-Kammer erhalten, denn schließlich, so Horstkotte, müsse „jeder Handgriff sitzen“.

 Apothekerin Karoline Horstkotte (Löwen-Apotheke) bereitet mit Kollegen den Impfstoff vor.

Apothekerin Karoline Horstkotte (Löwen-Apotheke) bereitet mit Kollegen den Impfstoff vor.

Foto: Uwe Vetter

Was ebenso für das weitere organisatorische Vorgehen gilt. Nach den ersten 132 Impfungen geht es in den nächsten Tagen weiter. Im Februar werden an fünf Tagen pro Woche je 620 BionTech-Dosen gespritzt. Dieser Impfstoff darf nach einer neuen Regelung fortan und bis auf Weiteres nur noch an Personen über 80 Jahren abgegeben werden.

Deshalb hat die Stadt jetzt noch einmal die Erstellung der Prioritätenliste modifiziert, die regelt, wer den an einem Tag übriggebliebenen Impfstoff erhält. „Wir haben mit dem Solinger Ärzte-Netzwerk vereinbart, dass die Ärzte über 80 Jahre alte Patienten melden, damit diese die übriggebliebenen BionTech-Dosen erhalten“, sagte Impfzentrum-Leiter Stock.

Darüber hinaus wird ab Donnerstag auch der ausschließlich für unter 65-Jährige zugelassene AstraZeneca-Impfstoff im Impfzentrum verabreicht. Immer an zwei Tagen in der Woche (Dienstag, Donnerstag) sollen Sanitäter und ambulante Pfleger immunisiert werden. Die Stadt schätzt, dass allein in der ambulanten Pflege in Solingen bis zu 1000 Leute arbeiten. Der Astrazeneca-Impfstoff stammt aus einem Sonderkontigent des Landes, das für Solingen zunächst über 600 Dosen pro Woche vorsieht.

Insgesamt haben inzwischen etwas mehr als 3000 Solinger die notwendigen zwei Impfungen erhalten. Darunter sind unter anderem viele Bewohner in Altenheimen. Sie gehören zu der höchsten Prioritätsgruppe – wie eine 95-jährige Dame, die zu Hause wohnt und am Montag mit ihrem Sohn ins Impfzentrum kam. „Ich bin sehr froh, dass meine Mutter nun geschützt wird“, sagte der Sohn.

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