Solingen Großbrand auf ehemaligem Rasspe-Areal

Solingen · Auf dem ehemaligen Rasspe-Areal in Solingen ist am späten Donnerstagabend ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr war Stunden lang mit einem Großaufgebot vor Ort, ehe der Einsatz am Vormittag abgeschlossen werden konnte. Der Schaden an dem denkmalgeschützten ehemaligen Industriegebäude wird auf einen sechsstelligen Eurobetrag geschätzt.

Der Notruf ging bei der Feuerwehr gegen 23.30 Uhr ein. Der Dachstuhl eines Gebäudes auf dem ehemaligen Gelände der Firma Rasspe war in Brand geraten. Als die Einsatzkräfte eintrafen, drang dichter Qualm aus dem denkmalgeschützten Gebäude, das zu Beginn nicht betreten werden konnte. Aus Erfahrung bei zurückliegenden Einsätzen war bekannt, dass Schäden an der Bausubstanz wie Deckendurchbrüche mit fehlenden Geländen) vorhanden sind, die bei der starken Rauchentwicklung nicht erkannt werden können. Kurze Zeit nach Eintreffen der Feuerwehr loderten die Flammen lichterloh.

Da schnell klar wurde, dass es sich um einen Großbrand handelte, setzte die Solinger Feuerwehr alle verfügbaren Kräfte ein. Seit der Nacht waren etwa 100 Kräftn vor Ort. Sowohl Kräfte der Berufs- als auch der Freiwilligen Feuerwehr befanden sich im Einsatz. "Auch in den nächsten Stunden werden Kräfte für Nachlöscharbeiten vor Ort sein", sagte ein Sprecher während des Ensatzes. "Es flammen immer wieder Glutnester auf."

Weil die Wasserversorgung nicht ausreichte, mussten die Einsatzkräfte eine doppelte Schlauchleitung mit einer Länge von etwa vier Kilometern vom ehemaligen Fabrikgelände bis zur Wupper im Bereich des bekannten Solinger Café Hubraum legen. Gegen 3.15 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand schließlich unter Kontrolle. Nachlöscharbeiten zogen sich aber noch bis zum späten Freitagvormittag, ehe der Einsatz schließlich abgeschlossen werden konnte.

In der Nacht hatten die Einsatzkräfte im Bereich zwischen Kuller Straße und der Zufahrt zur L74 in Richtung Kohlfurth eine weiträumige Straßensperrung eingerichtet, damit die Feuerwehrfahrzeuge ungehindert zum Brandort gelangen konnten. Die Sperrung wurde am Mittag wieder aufgehoben, so dass der Verkehr inzwischen wieder reibungslos läuft.

Zuvor hatten sich am Morgen auf den Ausweichstrecken lange Staus gebildet - auch, weil es auf der Wuppertaler Straße im Stadtteil Gräfrath sowie auf der Remscheider Straße zwischen Müngsten und Krahenhöhe zu zwei Unfällen kam. "Das erschwerte die Verkehrslage zusätzlich", sagte eine Polizeisprecherin.

Zunächst vermutete die Feuerwehr, dass das Gebäude einsturzgefährdet sein könnte. Die Feuerwehr konnte das Gebäude zunächst nicht betreten, weil die Bausubstanz des Gebäudes erheblich beschädigt ist. Unter anderem sind Decken gebrochen, an Treppen fehlen Geländer. Mit zwei Drehleiterwagen löschten die Einsatzkräfte den Brand zunächst von oben. Die Löscharbeiten wurden dadurch erschwert, dass die Dachkonstruktion des Gebäudes nur schwer zu durchdringen war, teilt die Feuerwehr mit. Die Befürchtung, dass das Gebäude einsturzgefährdet sein könnte, bestätigte sich nicht.

Laut Polizei ist die Brandursache noch unklar. Brandermittler der Kripo sind inzwischen vor Ort. Zusätzlich soll ein unabhängiger Brandsachverständiger hinzugezogen werden. Berichte, nach denen Arbeiten am Dach eines Gebäudeteils für das Feuer verantwortlich sein könnten, bezeichnete die Polizeisprecherin als "reine Gerüchte". Experten schlossen die Arbeiten als Ursache für das Feuer aus, da diese schon am Mittwoch abgeschlossen waren.

(lsa/sef/or/gra)
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