Karnevalssitzung der Prinzengarde Blau-Gelb Solingen-Ohligs Beste Stimmung im Festhallen-Saloon

Solingen · Die Prinzengarde Blau-Gelb Ohligs hat ihre große Karnevalssitzung in den Wilden Westen verlegt.

So feierte die Prinzengarde im „Festhallen-Saloon“
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So feierte die Prinzengarde im „Festhallen-Saloon“

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Foto: Guido Radtke

An diesem besonderen Abend liegt ein Hauch von Wildem Westen über dem Unterland von Solingen. Angeführt von Sheriff Joachim Junker ziehen die Revolverhelden des Elferrates ein in die zum Saloon umfunktionierte Ohligser Festhalle. „Wir nehmen hier Platz zu ihrem persönlichen Schutze“, erklärt der Präsident der Prinzengarde Blau-Gelb Ohligs zu Beginn der knapp fünfstündigen Karnevalssitzung vor ausverkauftem Haus.

Für einen Protagonisten ist dieser Abend ein ganz besonderer. Vor exakt einem Jahr hat Sascha Wurth an der Seite seines Cousins nach einer Spontan-Einladung von Joachim Junker noch als Seemann verkleidet im jecken Publikum gesessen – und karnevalistisches Blut geleckt. Jetzt gehören ihm und Gudrun Hörning die Bühne – als amtierendes Solinger Prinzenpaar, das zum elften Mal die Prinzengarde Blau-Gelb Ohligs stellt. Für Sascha I. und Gudrun I. und ihrem Gefolge ist es somit ein Heimspiel. Beim Einmarsch gibt es für die Tollitäten viele, viele Hände zu schütteln. Beide strahlen voller Freude über das ganze Gesicht.

Viele andere Tollitäten könnte Sascha I. mit seiner Bühnenpräsenz in den Schatten stellen. Der Prinz unterhält als Sänger mit einem fast zehnminütigem Medley bekannter kölscher Karnevalslieder, als Tänzer, an der Trompete und nicht zuletzt als Funkemariechen-Heber. Da hält es keinen der rund 700 Jecken auf den Stühlen.

Die Messlatte für den letzten Programmpunkt liegt somit hoch. In der Dramaturgie der abwechslungsreichen Karnevalssitzung folgt jedoch ein Showdown im „Festhallen-Saloon“, der einhergeht mit lautstarken Zugabe-Rufen. Das Publikum bekommt gar nicht genug von dem mitreißenden Brass-Sound von der Performance-Band „Druckluft“. Für die 14-köpfige Formation aus Bonn ist es der siebte und letzte Auftritt an diesem Tag – von Müdigkeit ist bei der energiegeladenen Show keine Spur. Frontmann Flo, Geigerin Marie und Co. gewinnen in Ohligs viele neue Fans.

Ganz traditionell hatte die Ehrengarde der Stadt Köln von 1902 den Abend mit Gardetanz eröffnet. In die Bütt trat Jens Singer als „Dä Schofför der Kanzlerin“. Letztere ließ Parodist Jörg Hammerschmidt wenig später mit Stimme und Gesten auf der Bühne lebendig werden. Der Verwandlungskünstler brachte weitere Prominenz mit – von Udo Lindenberg über Jogi Löw bis Horst Schlämmer. Schade, dass der Sound bei seiner stimmlich beeindruckenden Tenor-Einlage übersteuert war.

Nicht nur der Elferrat ist stilecht mit breitkrempigen Hüten, weißen Hemden und Westen gekleidet. Viele weitere Besucher haben sich bei ihrer Kostümierung dem Sitzungsmotto angepasst. Im Saal tummeln sich weitere Cowboys und Indianer, aber auch Seeleute, Harlekins, Märchengestalten oder Mitglieder einiger befreundeter Karnevalsgesellschaften mit Narrenkappe. Für Thomas Meyer bedeutet der Abend eine Premiere. Der Präsident der Industrie- und Handelskammer im Bergischen Land und von Nordrhein-Westfalen ist erstmals Gast bei einer Sitzung der Prinzengarde Blau-Gelb und hat sichtlich großen Spaß. Zu den weiteren Ehrengästen zählten Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach und sein Leverkusener Amtskollege Uwe Richrath.

Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Zahl der kostümierten Jecken zwar deutlich geringer aus, was jedoch keinerlei Auswirkung auf die Stimmung hat. Mehrfach geht durch die Ohligser Festhalle eine Polonäse, es wird gelacht, geschunkelt, getanzt und ausgiebig gefeiert. Dazu tragen Gaukler Christoph Engels sowie die „Junx“ aus Hamburg und die in Solingen geborene Vroni mit ihrem Stimmungsliedern bei, aber ganz besonders die Kölner Rheinveilchen. Die Tanzformation der „Großen Braunfelder“ begeistert mit einer von vielen spektakulären Akrobatik-Elementen gespickten Show. Bei den Wurffiguren bleiben manchmal nur wenige Zentimeter bis zum Hallendach.

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