Corona-Pandemie in Solingen Impfstart für die Mitarbeiter in Krankenhäusern

Solingen · In der St. Lukas Klinik wurde am Montag damit begonnen, Ärzte und Pflegekräfte zu impfen. Im Städtischen Klinikum startet die Impfaktion am Dienstag, am Donnerstag in Bethanien. Zweitimpfung bei Altenheimen ebenfalls gestartet.

  Im Evangelischen Altencentrum Cronenberger Straße wurden Bewohner und Mitarbeiter bereits das zweite Mal geimpft.   Foto: Gattus (archiv)

Im Evangelischen Altencentrum Cronenberger Straße wurden Bewohner und Mitarbeiter bereits das zweite Mal geimpft.   Foto: Gattus (archiv)

Foto: Gianni Gattus

Die Impf-Kampagne gegen das Coronavirus geht in seine zweite Phase. So haben am Montag auch in Solingen die Immunisierungen bei Krankenhaus-Mitarbeitern begonnen. Wobei die Impfungen einmal mehr nur langsam Fahrt aufnehmen. Denn zum Auftakt gab es die begehrten Vakzine lediglich in der St. Lukas Klinik in Ohligs. Das Städtische Klinikum Solingen wird wiederum am Dienstag mit den Impfungen beginnen. Und im Krankenhaus Bethanien in Aufderhöhe soll es sogar erst Donnerstag losgehen.

Gleichzeitig blieb zum Wochenstart zunächst unklar, wie viele der Krankenhaus-Beschäftigten in der ersten Runde überhaupt geimpft werden können. „Wir wissen nicht, in welchem Umfang wir Impfstoff erhalten werden“, sagte am Montagvormittag beispielsweise eine Sprecherin des Städtischen Klinikums, wo allein beinahe 2000 Angestellte arbeiten.

Mit dem Eintreffen der ersten Impfdosen rechneten die Klinikum-Verantwortlichen für Montagnachmittag. Dabei sind die Vorbereitungen schon länger abgeschlossen. So wurden im Klinikum zwei Impfstraßen eingerichtet. Und ferner steht fest, wer als erster geimpft wird. „Zuerst sind Ärzte und Pfleger in den Intensiv- und Isolierbereichen vorgesehen sowie die dortigen Reinigungskräfte“, sagte die Sprecherin.

Zeitgleich hieß es aus dem Städtischen Klinikum Solingen, in den zurückliegenden Wochen habe die Impfbereitschaft innerhalb der Belegschaft spürbar zugenommen. „Anfang Dezember waren es um die 60 Prozent, die sich impfen lassen wollten. Seitdem haben interne Newsletter, in denen wir über den Impfstoff aufklären, durchaus noch einmal eine positive Wirkung gezeigt“, betonte die Klinikum-Sprecherin.

  Intensivpfleger Andreas Fornaroli ließ sich von Dr. Bernhard Platz, Chefarzt der ZAE, in der St. Lukas Klinik impfen.

Intensivpfleger Andreas Fornaroli ließ sich von Dr. Bernhard Platz, Chefarzt der ZAE, in der St. Lukas Klinik impfen.

Foto: Kplus Gruppe

In der St. Lukas Klinik wurde derweil bereits am Montag mit der Impfung von Ärzten und Pflegekräften begonnen. 144 Impfdosen standen zum Start zur Verfügung. „Zunächst werden unter anderem die Mitarbeiter der Notfall-Ambulanz, der Isolier- und Intesivstationen geimpft“, sagte eine Sprecherin des Kplus-Verbundes, zu dem die Lukas Klinik gehört.

Binnen eineinhalb Stunden waren am Montagvormittag bereits 55 Mitarbeiter geimpft worden. Der Betriebsarzt der Klinik war hier ebenso eingebunden wie andere Ärzte des Krankenhauses an der Schwanenstraße. „Wann wir weiteren Impfstoff bekommen, wissen wir zurzeit nicht“, sagte die Sprecherin mit Blick auf 550 Beschäftigte. Die Impfbereitschaft liege bei über 70 Prozent.

Noch etwas höher fällt die Impfbereitschaft in Bethanien aus. So geht der Chefarzt der Lungenfachklinik in Aufderhöhe, Prof. Dr. Winfried Randerath, davon aus, dass beim Pflegepersonal rund 80 Prozent der Angestellten bereit sein werden, sich immunisieren zu lassen. Indes dürfte auch in Bethanien bis auf Weiteres Geduld gefragt sein. „Wir werden zum Start am Donnerstag 21 Fläschchen erhalten“, sagte Prof. Randerath am Montag auf Nachfrage.

Das bedeutet, dass in der ersten Runde 126 Dosen zur Verfügung stehen. Diese werden – wie in den anderen Krankenhäusern – zunächst an das Personal in den Intensiv- und Isolierbereichen verimpft. Wann Impfstoff für die anderen Bethanien-Mitarbeiter eintrifft und zu welchem Zeitpunkt die am Donnerstag zu Impfenden ihre zweite, für den vollständigen Corona-Schutz notwendige Impfung erhalten, ist noch offen.

Da sind die Bewohner beziehungsweise Beschäftigten des Evangelischen Altencentrums Cronenberger Straße in Mitte mittlerweile weiter. Dort waren nach Weihnachten die ersten Impfungen gegen das Coronavirus in Solingen gestartet. Die ersten 180 Impfdosen waren seinerzeit in einer Kühlbox ins Altencentrum gebracht worden. Die 36 Fläschchen enthielten den Impfstoff Comirnaty, den die Unternehmen Biontech und Pfizer entwickelt hatten – und der schließlich von Fachleuten mit steriler Kochsalzlösung zu 180 Impfdosen gemischt wurde.

Diese bekamen Bewohner und auch Mitarbeiter der Einrichtung zum Schutz gegen das Coronavirus im Verlauf des Vormittags – als erste Solinger. Und jetzt, exakt 21 Tage später, wurde den Erstgeimpften die notwendige zweite Dosis des Impfstoffes verabreicht. „Alles ist am Sonntag ohne Komplikationen verlaufen“, sagt die Geschäftsführerin des Altencentrums, Karin Götze, am Montag.

Insgesamt haben inzwischen 2745 Solinger ihre Erstimpfung erhalten. Wobei dies nach wie vor nur ein Anfang ist. So sollen in den kommenden Wochen in einer nächsten Impfrunde rund 11.000 Senioren über 80 Jahren, die zu Hause wohnen, im Impfzentrum im ehemaligen Kaufhof-Gebäude ihre Corona-Schutzimpfungen bekommen. Darum wurden nun erste Briefe an diese Personengruppe verschickt. Darin enthalten sind die Einladungen sowie Informationen zum Anmeldeverfahren und zum Ablauf. Ab kommenden Montag, 25. Januar, können sich die Senioren dann telefonisch oder online um einen Impftermin im Impfzentrum bemühen. Die Impfungen sollen ab Februar erfolgen.

Die KV Nordrhein organisiert die Terminvergabe. Die Stadt erwartet allerdings schon jetzt, dass es an der Telefonhotline (☏ 0800 / 116 117 01) wegen der großen Nachfrage zu längeren Wartezeiten kommen wird. Nach Möglichkeit sollte der Termin deshalb über das Internet (www.116117.de) vereinbart werden.

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