Bürgerinitiative kritisiert Stadt und Investor Parkplatz-Sperrung sorgt für Ärger

Die „Bürger-Initiative Stadtion Ohligs Neubebauung“ (BISON) ist verärgert über das Vorgehen des Investors und der Stadt. Der Grund: Der Parkplatz am Stadion wurde gesperrt, um hier Erdreich und Baureste abzuladen.

Schweres Geschütz fährt die Bürgerinitiative BISON gegen die Stadt auf. Kritikpunkt ist, dass der Parkplatz am Ohligser Stadion gesperrt wurde und vom Investor als Deponie genutzt wird. „Vermutlich für die gesamte Bauzeit von rund drei Jahren“, so BISON und hält in einer Pressemitteilung dagegen: „Die Stadtverwaltung hatte verbindlich erklärt, dass der Parkplatz zur öffentlichen Nutzung erhalten bleibt. Dass jetzt eine so lange Sperrung erfolgen würde, ist zu keinem Zeitpunkt kommuniziert worden.“

Die Bürgerinitiative ist extrem verärgert und erklärt weiter: „Bei der Abwägung von Interessenlagen kann es nicht sein, dass den privaten Interessen des Investors der Vorrang eingeräumt wird gegenüber den öffentlichen Interessen zur Erhaltung einer ausreichenden Parkraumsituation. Damit erleichtert die Stadt dem Investor seine Abläufe und trägt zu seiner Gewinnmaximierung bei. Hier hat die Stadt das öffentliche Wohl aus den Augen verloren.“

Die Stadt überlasse nach Meinung der Bürgerinitiative dem Investor offensichtlich auch die bautechnischen Abläufe, ohne Einfluss zu nehmen. So hätte sich angeboten, zunächst das Betriebsgebäude auf dem Friedhof niederzulegen. Dort baut der Investor ebenfalls. Die Fläche hätte zunächst als Deponie genutzt werden können, schlägt BISON vor. Die derzeitige Haltung der Verwaltung „macht der Bewohnerschaft für die künftigen Abläufe große Sorgen“, heißt es weiter.

Investor BPD plant auf dem über 36.000 Quadratmeter großen Areals des  alten Fußballstadions am Hermann-Löns-Weg eine Kombination aus sechs Mehrfamilienhäusern mit rund 45 Eigentumswohnungen und 66 Einfamilienhäusern. Voraussichtlich Ende August werden erste Abrissarbeiten in Angriff genommen. Anfang dieses Monats wurden Anwohner informiert  – und auch der Parkplatz wurde eingezäunt. „Der Parkplatz, um den es in der BISON-Kritik geht, bleibt auf jeden Fall in städtischem Eigentum und wird zukünftig auch wieder für das öffentliche Parken zur Verfügung stehen“, erklärte Sabine Rische.

Die städtische Pressesprecherin verwies darauf, dass sich die Bürgerinitiative bereits Ende vergangener Woche mit ihren Fragen und Kritikpunkten an die zuständigen Mitarbeiter der Verwaltung gewandt hatte. Die Bearbeitung laufe aktuell. Selbstverständlich werde die Initiative in den nächsten Tagen eine ausführliche Antwort erhalten, versicherte Rische. Zur Erklärung führt sie an, dass die Stadt mit dem Investor „eine vorübergehende Nutzung vereinbart“ hat, die unter ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll sei: Mutterboden, der derzeit im zukünftigen Baugebiet abgeräumt werde, könne auf dem Parkplatz zwischengelagert und dort auf spätere Verwendbarkeit geprüft werden. „Das hat den Vorteil, dass der vorhandene Boden nicht komplett abtransportiert werden muss, sondern er kann später größtenteils wieder verwendet werden. So fahren deutlich weniger Lastwagen durch das Wohngebiet, und die Anlieger werden weniger belastet“, sagte Sabine Rische.

Die Pressesprecherin betonte, dass die aktuelle Situation keine langfristige sein werde. „Wie es vor Ort weitergeht, ob und in welchem Umfang der Parkplatz während der Bauarbeiten benötigt wird, wird sich in den nächsten Wochen klären, sobald der Bauablauf mit der jetzt beauftragten Firma festgelegt werden kann“, erklärte Rische.

Die Bürgerinitiative BISON ist gleichwohl ungehalten: „Es zeigt sich erneut ein unprofessionelles Verhalten der Stadtverwaltung, wie wir es in vielen anderen Fällen gewohnt sind.“ Es gebe keinen Ansprechpartner, bei dem alle Fäden für die Maßnahme zusammenlaufen.

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