Stadtentwicklung in Solingen Omega-Projekt geht auf die Zielgerade

Solingen · Zurzeit laufen Verhandlungen zwischen der Familie Evertz und einem Interessenten, die laut Stadt „weit gediehen“ sind. Ist der Verkauf in trockenen Tüchern, soll die Entwicklung eines neuen urbanen Quartiers beginnen.

 Omega Gelände und die Kieserling Hallen stehen zum Verkauf.

Omega Gelände und die Kieserling Hallen stehen zum Verkauf.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Diskussion über die Zukunft des Omega-Geländes in der Solinger Stadtmitte nimmt zunehmend an Fahrt auf. Denn erst vor wenigen Tagen hat die Familie Evertz, der ein Großteil des ehemaligen Kieserling-Areals gehört, erneut ein Gespräch „mit einem ernsthaften Interessenten“ geführt. Dies hat jetzt ein Sprecher der Stadt auf Anfrage bestätigt. „Die Verhandlungen sind weit gediehen“, hieß es am Mittwoch aus dem Rathaus. Zu einem Abschluss sei es indes noch nicht gekommen.

Wobei zumindest aus Sicht der Politik die Zeit inzwischen durchaus drängt. So hatte der Bezirksbürgermeister von Mitte, Richard Schmidt (SPD), bereits vor einigen Wochen erklärt, es sei „wünschenswert, wenn bald mit dem Baubeginn zu rechnen wäre“. Und in das gleiche Horn stößt jetzt auch der Vorsitzende des Planungsausschusses, CDU-Mann Bernd Krebs. „Die Entwicklung des Grundstücks ist lange überfällig“, sagte der Christdemokrat, der am Mittwoch zudem betonte, das Omega-Areal sei auch Gegenstand der augenblicklich laufenden Etatberatungen. Krebs: „Das ist eine der wichtigen Fragen.“

Der Hintergrund: Nach Ansicht vieler Beteiligter ist eine nachhaltige Nutzung des „Filetstücks am Tor zur City“ (Bernd Krebs) nur dann denkbar, wenn parallel die verkehrstechnischen Voraussetzungen geschaffen werden. Und diese hängen wiederum, so die Argumentation, maßgeblich von den Neugestaltungen der Kreuzungen Dickenbusch sowie Kölner Straße / Birkenweiher ab.

Die Stadt Solingen selbst will jedoch – unabhängig von den möglichen Kreisverkehren und mit Blick auf die momentan laufenden Verhandlungen – zunächst einmal keinen zusätzlichen zeitlichen Druck aufbauen. Was nicht zuletzt daran liegt, dass das rund drei Hektar große Gesamt-Areal, welches zur Entwicklung vorgesehen ist, zwei Eigentümern gehört – nämlich der Stadt beziehungsweise der Wirtschaftsförderung sowie eben der Familie Evertz.

So setzt sich die Fläche zum einen aus dem eigentlichen Omega-Grundstück und dem Parkplatz südlich der Straße Birkenweiher (Stadt / Wirtschaftsförderung) sowie zum anderen aus dem alten Kiesserling-Grund (Evertz) zusammen. Wobei klar ist, dass erst dann mit dem Gesamt-Projekt begonnen werden kann, wenn besagter Evertz-Teil, der das Gros des Grundstücks ausmacht, einen Käufer gefunden hat.

Veräußert werden soll aber nur an einen Investor, der ein gutes Konzept mitbringt. „Und der Preis muss natürlich auch stimmen“, stellte jetzt noch einmal die Stadt klar, die ferner von einem weiteren Interessenten für das City-Grundstück berichtete. Auf jeden Fall wird eine Entscheidung einvernehmlich getroffen werden, weswegen die Wirtschaftsförderung mit der Familie Evertz in einem permanenten Austausch steht. „Wir sind gut informiert. Es ist ein komplexes Thema“, hatte die Wirtschaftsförderung zuletzt zum wiederholten Male mitgeteilt und überdies unterstrichen, von Beginn an sei es das Ziel gewesen, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Diese sollte nach Einschätzung der Akteure allerdings nicht übers Bein gebrochen werden. Schnellschüsse, so war stets zu hören, seien nicht sinnvoll. Denn immerhin handele es sich bei dem späteren Omega-Quartier um einen Schlüssel zur Innenstadt-Entwicklung, die ihrerseits Geduld sowie weise Entscheidungen erfordere.

Auch deshalb wurden potenzielle Investoren schon früh auf einen genauen Rahmen festgelegt. So schreibt der vom Stadtrat erlassene Bebauungsplan auf Basis eines im Jahr 2016 durchgeführten städtebaulichen Wettbewerbs unter anderem eine „urbane Mischnutzung“ vor.

Im Klartext: Auf dem Grundstück am Südrand der City müssen sowohl Firmen- und Wohngebäude, als auch Orte für Kultur sowie Gastronomie entstehen. Ein Konzept, das nach dem Dafürhalten der Politik bis heute sinnvoll ist. „Es sollte ein Mix aus verschiedenen Nutzungen geschaffen werden“, betonte ­Planungsausschuss-Chef Bernd Krebs.

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