Verkaufsoffener Sonntag in Solingen-Ohligs Frühlingserwachen vom Winde verweht

Solingen · Der Künstlermarkt in Ohligs wurde nach einer Sturmwarnung abgesagt. Der verkaufsoffene Sonntag fand trotzdem statt – allerdings mit geringer Resonanz.

 Nach Sturmböen und Regenschauern mit Hagel wurden alle Künstlerstände schon kurz nach dem Aufbau wieder abgebaut. Es gab nur wenige Besucher, die trotzdem den Weg zum verkaufsoffenen Sonntag nach Ohligs gefunden haben.

Nach Sturmböen und Regenschauern mit Hagel wurden alle Künstlerstände schon kurz nach dem Aufbau wieder abgebaut. Es gab nur wenige Besucher, die trotzdem den Weg zum verkaufsoffenen Sonntag nach Ohligs gefunden haben.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Lange standen die Zelte der Künstler nicht in der Grünstraße und auf dem Ohligser Marktplatz. Kaum hatten sie alles aufgebaut, ihre Werke dekorativ und ansprechend in den weißen Zelten platziert und den ersten Regenschauer überstanden, als auch schon Organisator Timm Kronenberg vom City Art Project durch den Stadtteil zog, um das Frühlingserwachen offiziell abzubrechen.

„Wir haben eine große Sturmwarnung bekommen“, erklärt er. „Mit Böen bis zu 120 Stundenkilometern.“ Auf dem Markt habe eine Böe bereits die Zelte um einen Meter versetzt. „Das ist einfach zu gefährlich“, meint Kronenberg. „Wir wollen ja nicht, dass die Kunst oder Menschen zu Schaden kommen.“ Die Faltzelte seien zu leicht und würden bei Sturm abheben. Bereits eine Windgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern wäre da „sportlich“.

„Das ist natürlich traurig“, bedauert Timm Kronenberg. Nicht nur für die vielen ehrenamtlichen Organisatoren vom City Art Project und auch der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft, die das Frühlingserwachen in monatelanger Vorbereitung auf die Beine gestellt haben, sondern auch für die Künstler. „Die haben sich alle vorbereitet“, weiß Kronenberg. Außerdem habe das diesjährige Frühlingserwachen mit 35 Zelten und rund 60 Künstlern einen Rekord gebrochen. „Wir hatten 50 Prozent neue Künstler.“

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Künstler Stefan Seeger räumt auf dem Marktplatz sein Zelt zusammen. „Solche Veranstaltungen sind im Frühling und im Herbst in Solingen leider sehr ungewiss“, meint er. In Südeuropa habe man für solche Gelegenheiten große Markthallen. „Ich verstehe nicht, dass es so etwas in Solingen nicht gibt. Dann könnten wir hier alles machen, und das Wetter wäre egal.“ Auch die Stände des kleinen Büchermarktes müssen ihre Sachen zusammenräumen. Nicht nur vom Sturm, auch vom Regen waren sie stark betroffen.

Genauso die Infozelte, wie das von Amnesty International, das ebenfalls vom Wind gebeutelt wird. Nachdem nun das Frühlingserwachen buchstäblich vom Winde verweht wurde, blieb noch der erste verkaufsoffene Sonntag des Jahres. Doch auch der fiel mehr oder weniger dem Wetter zum Opfer.

Bei dem stürmischen Wetter trauten sich nur wenige Besucher in Ohligs Innenstadt. Und diese tummelten sich zuerst einmal in den Cafés. Andere kämpften anfangs noch mit dem Schirm gegen den Regen an, gaben aber bei den Windböen schnell auf.

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Trotz Sonderangeboten und Rabattaktionen war es am Sonntag schwer, Kunden in die Ladenlokale zu locken. „Das ist so schade“, meint die Ohligserin Jutta Müller. „Das hätte ein so gemütlicher Nachmittag werden können. Aber bei dem Sturm muss man echt aufpassen, dass man nicht davonfliegt.“ Da mache auch der Einkaufsbummel nicht wirklich viel Spaß.

Die einzigen, die sich von Wind und Wetter nicht schrecken ließen, waren die Kinder auf dem Karussell, die mit ungebrochener Freude ihre Runden drehten. Mit dem Frühlingserwachen hatte Ohligs in diesem Jahr jedenfalls kein Glück. Was von der Veranstaltung nicht vom Winde verweht wurde, das ist dann wohl mehr oder weniger ins Wasser gefallen.

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