Empfang der CDU-Mittelstandsvereinigung Innovationspreis für codecentric-Gründer

Solingen · NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst sprach beim Wirtschaftsempfang der CDU-Mittelstandsvereinigung.

 Gruppenbild mit Verkehrsminister und Preisträger: (v.l.) Gerlinde Steingrüber, Hendrik Wüst, Rainer Vehns, Mirko Novakovic, Waldemar Gluch.

Gruppenbild mit Verkehrsminister und Preisträger: (v.l.) Gerlinde Steingrüber, Hendrik Wüst, Rainer Vehns, Mirko Novakovic, Waldemar Gluch.

Foto: Fred Lothar Melchior

„Ich finde es ganz enorm, was Sie hier aufgebaut haben“, lobte Norbert Hüsson. Der Vorsitzende des MIT-Bezirks Bergisches Land und des Kreisverbands Düsseldorf gratulierte dem Vorstand des Solinger Verbands zu einem gelungenen Wirtschaftsempfang: Rund 80 Gäste waren am Dienstagabend ins codecentric-Gebäude nach Ohligs gekommen, um der Verleihung des zweiten MIT-Innovationspreises beizuwohnen und NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst zuzuhören.

Was man sich vom Minister wünschte, hatten Kreisverbandsvorsitzender Waldemar Gluch und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge zu Anfang klargestellt: unter anderem eine bessere A3-Anbindung und die Sicherung der ICE-Strecke. „Eine ordentliche Infrastruktur ist die Grundlage für Wohlstand“, stimmte Hendrik Wüst zu. Weil eine neue Verbindung zur Autobahn 3 nicht im Bundesverkehrswegeplan enthalten ist, arbeite man „an alternativen Optionen“. Wüst: „Die politische Blockade ist weg“. Ein Termin mit Planern stehe an.

„Wir werden im nächsten Jahr Rekordsummen in Infrastruktur investieren“, kündete der Minister an. „Jedes Wochenende hören Sie, dass wir ganze Autobahnstrecken sperren“ – damit Reparaturarbeiten zügiger, wenn auch teurer, durchgeführt werden könnten. Die Zahl der eigenen Ingenieure wachse, der Aufwand für externe Ingenieure werde verdoppelt. Wüst sprach, im übertragenen Sinne, viele Baustellen an, auch beim ÖPNV: vom „Sorgenkind“ S 1 über das Problem, für die Reise durch mehrere Verkehrsverbünde bequem ein Ticket zu kaufen,  bis etwa zum Langenfelder Protest gegen das Schienen-Großprojekt RRX. Wüst: „Jeder soll den Lärmschutz bekommen, der ihm zusteht.“

Bevor der Verkehrsminister zum nächsten Termin aufbrach, überreichte er noch den MIT-Innovationspreis. Er geht in diesem Jahr an die codecentric-Gründer Mirko Novacovic und Rainer Vehns. Die Laudatio kam von Excit3d-Geschäftsführer Werner Koch, der den Preis 2018 in Empfang nahm. „Die Firma ist nicht nur in Solingen etwas ganz Besonderes“, lobte er – und erinnerte daran, wie Novakovic und Vehns nicht aufgesteckt hatten, als sie als junge Männer bei Hewlett Packard einen Korb bekamen. „Man hat uns nach einem Test gesagt, wir sollten etwas anderes machen“, bestätigt Mirko Novakovic.

Die Karriere führte dann über IBM und Tätigkeiten als Freelancer zur eigenen Firma. Koch: „Die Entscheidung war die richtige – auch für Solingen.“ Der Software-Entwickler ging 2005 an den Start und war so erfolgreich, dass man mehrfach umziehen musste: vom Gründer- und Technologiezentrum ins Justizgebäude am Ohligser Rathaus und schließlich 2016 in den eigenen Neubau. Heute macht sich codecentric auch einen Namen als Sponsor im Sport- und Kulturbereich.

Was die codecentric-Mitarbeiter eigentlich programmieren, hatte Vorstand Rainer Vehns zuvor an zwei Beispielen dargestellt: zum einen aus der Demofabrik auf dem Campus der RWTH Aachen, wo die Montage einer e.GO-Life-Vorderachse dank Augmented Reality ohne dicke gedruckte Anleitungen funktioniert. Zum anderen aus dem Ruhrpark Bochum, wo Parkplätze frei bleiben sollen, weil Mitarbeiter mit Hilfe einer App Fahrgemeinschaften bilden. Vehns: „Wir entwickeln die Software im Hintergrund“.

Der Wirtschaftsempfang, bei dem die stellvertretende Solinger MIT-Vorsitzende Gerlinde Steingrüber mit einer Ehrennadel ausgezeichnet wurde, klang mit einem geselligen Teil aus – heute Netzwerken genannt.

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