Rolle als Mönch in Kurzfilm Solinger Schauspieler Michael Lesch wieder vor der Kamera
Solingen · Für Dreharbeiten zu ihrem ersten eigenen Kurzfilm reiste Hauptdarstellerin und Produzentin Marina Welsch kürzlich nach Thailand. Michael Lesch übernimmt eine Rolle als Mönch.
Das konnte wohl nur Marina Welsch gelingen: Eigentlich hatte sich Michael Lesch 2017 aus dem Rampenlicht in seine Wahlheimat nach Thailand verabschiedet. Nun stand der bekannte Solinger Schauspieler ihr zuliebe doch noch einmal vor der Kamera und sorgt damit für einiges Rauschen im bunten Blätterwald.
„Michael ist seit vielen Jahren einer meiner engsten Freunde. Ihn und seine Frau Christina hatte ich zuletzt 2019 in Thailand besucht. Weil ich außerdem weiß, dass die beiden sehr achtsam und bewusst leben, kam mir die Idee, ihm mutig die Rolle als buddhistischer Mönch anzubieten“, erzählt Marina Welsch. Und sie berichtet begeistert weiter: „Mein Regisseur und Co-Produzent Christian Schu und ich hatten eine fantastische Woche mit den Leschs und die Resonanz auf das Filmprojekt ist schon jetzt überwältigend.“
Tatsächlich verbindet die Drei eine lange Freundschaft. Christina Keiler war Marina Welschs erste Schauspielagentin, ehe sie nach Berlin zu einer anderen Agentur wechselte. Zur Eröffnung ihrer Galerie „WelschARTs“ in der Brunnenstraße fanden sie 2015 schließlich wieder zusammen und verbrachten anschließend viele gemeinsame Abende im Elternhaus Michael Leschs. So ließ sich der vitale 66-Jährige ohne große Mühe vom Plot überzeugen sowie auch die Location-Suche und das Casting vor Ort nicht nehmen und fand Drehorte wie den „Nai Thon Beach“, einem der schönsten Strände an der Westküste der Insel Phuket. Vom Mönch Ajahn ließ er sich im würdevollen Betragen und korrektem Anlegen des typischen Gewands unterweisen und sorgte damit für Verwirrung unter den Einheimischen.
Dabei trug Marina Welsch die Idee zur Story ihres ersten eigenen Films schon eine ganze Weile mit sich herum und der Anlass, ihre Geschichte schließlich in einem Script zu verfassen, war im Juni vergangenen Jahres ein tief trauriger: „Mein Bruder Markus hatte mich tags zuvor noch inmitten eiliger Reisevorbereitungen angerufen, sodass ich nichts ahnend nur wenig Zeit auf ein paar Worte hatte. Es war unser letztes Gespräch, denn am nächsten Morgen wachte er nicht wieder auf.“
Für die 57-Jährige ein erschütterndes Erlebnis, welches sie in ohnehin schon anhaltend krisenreichen Zeiten ins Nachdenken sowie der ehrlichen Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrem eigenen Leben brachte: „Wie oft lassen wir uns nur aufgrund eines einzigen Ärgernisses den ganzen Tag verderben oder übersehen in der allgemeinen Aufregung und voller Sorgen all die vielen schönen Kleinigkeiten und guten Möglichkeiten, um uns herum?“
Die vielseitig begabte Wahl-Solingerin möchte auf ihre ganz eigene Art Freude und Mut machen sowie Zuversicht stiften. Inzwischen ein Markenzeichen ihres Werks und zuletzt noch erfolgreich in ihrem Bühnenstück „Die Vorzimmerdamen“ in den Gräfrather Kammerspielchen zu erleben.
Im düsteren Ambiente eines eleganten Lofts lässt eine Dame vorgerückten Alters anhand einiger Bilder, die sie von der Wand zur Hand nimmt, besondere Ereignisse ihres zurückliegenden Lebens Revue passieren. Zwischen ihren Fingern verglimmen vergessen Zigaretten. „Sekunden in der Ewigkeit“ wird ein Episodenfilm in leichter Anlehnung am Film noir, bewusst autobiografisch inspiriert und mit der überraschenden Wendung zu einer „Ode an das Leben“.