Diskussion um Krankenhausverbund Klinikum-Betriebsrat will zweite Gutachter-Meinung

Solingen · Die Arbeitnehmervertreter lehnen die geplanten Auslagerungen ab.

Die geplanten Veränderungen im Klinikum Solingen gehen auch an der Belegschaft nicht spurlos vorbei. Seit das Vorhaben bekannt geworden ist, Teile des Hauses auszulagern und eine Kooperation mit dem ebenfalls städtischen Klinikum Leverkusen einzugehen, herrscht unter den rund 2000 Beschäftigten Unruhe – zumal nun neue Millionenverluste bekannt wurden und laut Betriebsrat von den Mitarbeitern Verbesserungsvorschläge erarbeitet wurden, die aber „keine weitere Berücksichtigung fanden“.

Umso erstaunter zeigen sich die Arbeitnehmervertreter, „dass Geschäftsführung und politische Gremien vor ihren Beschlüssen keine zweite Meinung eingeholt haben“. Aus Sicht des Betriebsrates ein schwerer Fehler – denn wie die Vorsitzende Anke Jahnke und ihr Stellvertreter Ali Dogan am Donnerstag erklärten, sei aus dem Arbeitsalltag bekannt, dass „bei komplexen Sachverhalten und vor großen Operationen das Prinzip einer zweiten Meinung“ befolgt werde.

Zwar sprechen sich die Arbeitnehmervertreter nicht prinzipiell gegen eine Zusammenarbeit mit Leverkusen aus. Allerdings dürfe eine „Verbundlösung nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen“. Die nun getroffenen Entscheidungen seien jedenfalls „nicht nur inhaltlich falsch, sondern auch verfahrenstechnisch verantwortungslos und fahrlässig“. So hätten vergleichbare Entwicklungen in anderen Krankenhäusern gezeigt, dass am Ende Geld für Investitionen gefehlt habe. Und in Solingen komme noch hinzu, dass das Klinikum der Stadt über Jahre Mittel abgetreten habe und Managementfehler gemacht worden seien, betonte der Betriebsrat.

Im Klinikum Solingen ist vorgeshen, Bereiche wie Wäscherei, Pathologie und Labor auszulagern. Die Angestellten soll Bestandschutz erhalten. Neueinstellungen würden allerdings zu geringeren Konditionen erfolgen.

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