Jugendtreff in Ohligs „Kistenclub“ ist offen für Jedermann

Solingen · Holly Sutorius von der evangelischen Kirchengemeinde Ohligs hat ein neues Angebot für junge Menschen im Café Kiste ins Leben gerufen.

 Im Café gibt es viele Beschäftigungsmöglichkeiten – darunter auch Tischfussball. Hier (v.l.) mit Leiterin Holly Sutorius und den Gästen Raphael Sutorius, Julian Sahler und Marie Kierdorf.

Im Café gibt es viele Beschäftigungsmöglichkeiten – darunter auch Tischfussball. Hier (v.l.) mit Leiterin Holly Sutorius und den Gästen Raphael Sutorius, Julian Sahler und Marie Kierdorf.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Ein leichter Hauch der großen weiten Welt und heimelige Gemütlichkeit umgeben den Gast im Café Kiste gleichermaßen. Ersteren verkörpern die stilvollen Schwarz-Weiß-Bilder der New Yorker Skyline mit bunt ausgemalten Wolkenkratzern, letztere die übers Eck gezogene Theke, die Holzverkleidungen – und der Blick nach draußen in den idyllischen Park vor der evangelischen Stadtkirche Ohligs. Aus der Mitte der Kichengemeinde heraus ist nun ein neues Projekt für junge Menschen entstanden: Seit November trifft sich im Café Kiste einmal in der Woche der „Kistenclub“.

„Es gab immer wieder die Beschwerde, wir hätten keine richtige Jugendarbeit“, erzählt Initiatorin Holly Sutorius – schiebt aber gleich hinterher: „Das stimmt im Grunde nicht.“ Die 19-Jährige Studentin selbst leitet schließlich in der Ohligser Gemeinde eine Kindertheatergruppe, zusätzlich bieten auch Chöre eine Heimat für junge Sänger. Und dennoch habe es sie und ihre Mitstreiter gereizt, noch etwas anderes zu probieren, erklärt Sutorius. „So haben wir uns überlegt, einen Treff einzuführen, der für Jugendliche ab 14, aber auch für junge Erwachsene ohne Begrenzung offen ist“, erklärt sie.

Das Programm für die Gäste ist dabei variabel: Man tritt gegeneinander am Kickertisch an, spricht an der Bar entspannt über Gott und die Welt – Snacks gibt es übrigens gegen eine kleine Spende, Getränke kosten 50 Cent und einen Euro – hört Musik und plant verschiedene Aktivitäten. „In der Adventszeit gab es bei uns ein Weihnachtsbasteln“, berichtet Sutorius. Aber auch fürs gemeinschaftliche Backen und Kochen, für Spiele und Filmabende ist sie offen.

Als der „Kistenclub“ im Herbst startete, traf sich eine Ideengruppe, um zu erörtern, wie man die Zeit im Jugendtreff abwechslungsreich füllen könnte. Mit dabei war auch Julian Sahler (22), der seit frühester Kindheit mit der Gemeindearbeit verbandelt ist: „Ich gehöre zum Inventar der Kirche“, sagt er schmunzelnd – und denkt schon an die hellere Jahreszeit: „Man kann draußen im Sommer Tischtennis spielen und auf der Terrasse zusammensitzen.“ Bislang habe er selbst allerdings nicht die Zeit gehabt, um regelmäßig die Treffen zu besuchen.

Eröffnet wurde das Café Kiste im Jahr 2010: Viele helfende Hände, darunter vor allem die der Jugendlichen aus der evangelischen Gemeinde selbst, gestalteten das Gebäude an der Parkstraße neu. „Vorher war das mehr oder weniger ein Abstellraum“, erinnert sich Julian Sahler. Platz gebe es in den Räumen für mehrere Dutzend Menschen. Dass der Andrang beim „Kistenclub“ allerdings in der Anfangsphase ein wenig überschaubar blieb, habe wohl an seiner mangelnden Bekanntheit gelegen, sagt Sutorius: „Das hat sich wohl einfach noch nicht so herumgesprochen.“

Das Interesse sei da, das zeigten auch Gespräche im Bekanntenkreis. Und auch wenn die evangelische Gemeinde das Angebot unterstützt, betont sie: „Hier findet an den Abenden nichts explizit Religiöses statt.“ Denn der „Kistenclub“ sei offen für junge Menschen unabhängig von Bekenntnis oder Herkunft.

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