Inzidenzwert liegt bei 285,3 Solingen ist bereit für die Impfung

Solingen · Im ehemaligen Kaufhof an der Hauptstraße in der Innenstadt hat die Feuerwehr binnen weniger Tage das Solinger Impfzentrum aufgebaut. Es ist eines von insgesamt 53 in Nordrhein-Westfalen. Ein Impfstoff ist allerdings noch nicht zugelassen.

So sieht das Impfzentrum in Solingen aus
9 Bilder

Erster Besuch im Impfzentrum Solingen

9 Bilder
Foto: Peter Meuter

Das Solinger Impfzentrum im ehemaligen Kaufhof in der Innenstadt ist betriebsbereit. Feuerwehr-Chef Dr. Ottmar Müller hat das Impfzentrum mit seinem Team binnen kurzer Zeit aufgebaut. Nun führte er am Montag zusammen mit dem künftigen Organisator des Zentrums, Amtsleiter Udo Stock von der Stadtverwaltung, Oberbürgermeister Tim Kurzbach sowie den Dezernenten Jan Welzel und Dagmar Becker durch Anmeldung – hier wird auch Fieber gemessen –, Registrierung, Wartebereiche, Impfkabinen und einen Wartebereich im ersten Obergeschoss. Hier sollen Personen, die geimpft worden sind, wenigstens eine halbe Stunde noch beobachtet werden.

„Wir werden dem Land NRW jetzt melden, dass wir impfbereit sind“, sagte Rechtsdezernent Jan Welzel. Solingen ist eines von 53 Impfzentren in Nordrhein-Westfalen. Und Welzel geht grundsätzlich davon aus, dass im ehemaligen Warenhaus an der Hauptstraße, das rund um die Uhr bewacht wird, ausschließlich Solinger Einwohner geimpft werden. Allerdings könnte es Ausnahmen geben, etwa für jene Menschen, die zur Arbeit in die Kingenstadt kommen. „Das steht aber noch nicht fest.“, sagte der Dezernent.

Fest steht auch noch nicht, wann ein zugelassener Impfstoff verfügbar ist. „Das Terminmanagement übernimmt die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein“, erklärten Udo Stock und Dr. Ottmar Müller. Aber ab wann und wie man sich zum Impfen anmelden könne, müsse die KV Nordrhein noch genau mitteilen. Die KV Nordrhein ist auch für die Personalausstattung zuständig.

„Froh und stolz“ zeigte sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach, dass das Impfzentrum nun betriebsbereit sei. Auf die Stadt warte nun eine Mammutaufgabe, die, davon geht der Verwaltungschef zuversichtlich aus, aber gemeistert werde. Das Impfzentrum sei zunächst für mehrere Monate angemietet worden. Darüber hinaus bestehe ein Option, den Mietvertrag zu verlängern. „Vom Impfzentrum aus werden auch mobile Teams beispielsweise in die Altenzentren starten“, erklärte Kurzbach.

Er bekräftigte am Montag nochmals, dass nun dringend gehandelt werden müsse. Zumal sich das Coronavirus weiter ausbreite. „Eine Inzidenzzahl von mehr als 280 wie am Sonntag hatten wir zuletzt im Oktober. Damals haben wir den Solinger Weg vorgeschlagen – und konnten ihn nicht beschreiten“, sagte Kurzbach mit Blick auf die Schulen.

Von daher sei es jetzt an der Zeit, weitere Maßnahmen zu ergreifen. So werden die Schulsporthallen geschlossen, in den Klassen müsse ein Abstand von 1,50 Meter eingehalten werden. „Wir waren und wir sind überzeugt vom Solinger Weg. Ich fordere alle auf, die die Möglichkeit haben, ihre Kinder zu Hause zu lassen und nicht in die Schule oder die Kindertagesstätte zu schicken“, sagte der Oberbürgermeister und ergänzte: „Wir müssen Kontakte reduzieren.“

Mit Blick auf das Weihnachtsfest geht Kurzbach davon aus, dass es kein Fest sein werde, so wie man es kenne. „Wir dürfen dem Virus an Weihnachten keine Chance geben. Dann haben wir wahrscheinlich die Möglichkeit, wieder gemeinsam Ostern zu feiern“, appellierte der Oberbürgermeister und riet allen, „jetzt freiwillig in häusliche Quarantäne zu gehen“ – sofern das möglich ist.

Kurzbach sagte dies nicht ohne Grund. Denn das Infektionsgeschehen in den Solinger Altenzentren sei bedrohlich. Die Stadt werde deshalb darauf drängen, dass Mitarbeiter und Besucher dort regelmäßig getestet werden.

 Foto: Peter Meuter / Solingen, Hauptstrasse, ehemaliges Kaufhof Gebaeude wird Impfzentrum,  14.12.2020.    im Bild:  Vorstellung neues Impfzentrum im ehemaligen Kaufhof Eingangsbereich / Wartebereich Schalter

Foto: Peter Meuter / Solingen, Hauptstrasse, ehemaliges Kaufhof Gebaeude wird Impfzentrum,  14.12.2020. im Bild: Vorstellung neues Impfzentrum im ehemaligen Kaufhof Eingangsbereich / Wartebereich Schalter

Foto: Peter Meuter

Weiter überlegt werden angesichts der hohen Neuinfektionszahlen auch Ausgangsbeschränkungen in der Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens. „Wir müssen kurzfristig wieder einen Inzidenzwert von unter 200 bekommen. Gelingt das nicht, sind Ausgangsbeschränkungen unumgänglich“, sagte Kurzbach. Rechtsdezernent Jan Welzel sei hier in Gesprächen mit dem Land, erwartet wird heute oder morgen eine Entscheidung. Kurzbach: „Wir müssen mit allen Kräften gegen das Virus ankämpfen“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort