Stadtentwicklung in Solingen Investor plant Wohnungen neben dem Birkerbad

Solingen · Gibt die Politik Grünes Licht, soll auf dem heutigen Parkplatz am ehemaligen Bad ein modernes Wohnhaus mit einer Tiefgarage entstehen.

 Seit fast zehn Jahren ungenutzt, soll im Birkerbad demnächst unter anderem ein Bio-Supermarkt entstehen.

Seit fast zehn Jahren ungenutzt, soll im Birkerbad demnächst unter anderem ein Bio-Supermarkt entstehen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Eduard Messmer ist optimistisch, dass der dritte Anlauf schließlich zum Erfolg führen wird. Denn nachdem sich zwei frühere Versuche, das Birkerbad in der Solinger Stadtmitte zu verkaufen, jeweils im sprichwörtlich letzten Moment zerschlagen haben, sieht es inzwischen so aus, als sollte in das alte und seit fast zehn Jahren nicht mehr genutzte Hallenbad am Südrand der City bald wieder neues Leben einkehren.

„Wir haben das Gebäude im September an einen Investor verkauft“, sagte Projektentwickler Eduard Messmer von der Erftstadter Immobiliengesellschaft Messmer & Messmer am Dienstag auf Anfrage. Parallel teilte der Immobilien-Fachmann weiter mit, das notariell beurkundete Geschäft stehe einstweilen noch unter dem Vorbehalt, dass auch das neben der historischen Badeanstalt gelegene Parkplatzgrundstück, das sich im Eigentum der Stadt Solingen befindet, an den besagten Investor gehe.

Mit einer endgültigen Entscheidung rechnet Eduard Messmer bei der nächsten Sitzung des städtischen Finanzausschusses im Dezember. Wobei der Projektentwickler davon ausgeht, dass auch diese Hürde genommen werden wird und einem Baustart dann nichts Entscheidendes mehr im Wege stehen dürfte.

Stadtdirektor Hartmut Hoferichter bestätigte am Dienstag ein entsprechendes Interesse des Investors. „Es finden augenblicklich Gespräche dazu statt“, sagte Hoferichter in seiner Funktion als Baudezernent. Ziel sei es, für eine der nächsten Sitzungen des Finanzausschusses seitens der Verwaltung eine entsprechende Vorlage zu erarbeiten und den Mitgliedern des Gremiums zu präsentieren.

Tatsächlich ist das Areal mit dem heutigen Parkplatz an der Ecke Werwolf / Birkerstraße von zentraler Bedeutung für die Verwirklichung des Gesamtprojekts. Denn nach Angaben des Projektentwicklers will der neue Investor auf dem besagten Grundstück sowie in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem aus dem Jahr 1903 stammenden Birkerbad ein neues Wohnhaus mit Eigentumswohnungen sowie einer zum Gebäude gehörenden Tiefgarage errichten.

„An Wohnfläche werden nach der Realisierung des Projekts später einmal rund 3500 Quadratmeter zur Verfügung stehen“, betonte Eduard Messmer, der gleichzeitig unterstrich, das Birkerbad selbst sei in seiner Gesamtheit vermietet. In dem Backsteinbau, in dem bis 2011 Schwimmer ihrer Bahnen zogen, sind unter anderem ein Bio-Supermarkt, eine Weinhandlung sowie ein gastronomischer Betrieb vorgesehen.

Nach Auskunft von Eduard Messmer plant der Investor, das einstige Hallenbad der Stadt Solingen auch nach dem Ende der Renovierungsarbeiten in seinem Bestand zu halten, derweil das Wohnungsbauprojekt daneben – wie erwähnt – als Anlage mit Eigentumswohnungen konzipiert ist. Neu ist die Idee, das Parkplatzgrundstück mit in die Entwicklung des Birkerbades einzubeziehen, dabei nicht.Die Stadt hatte das Grundstück der Firma Messmer & Messmer2016 an die Hand gegeben mit dem Ziel, dass das Denkmal Birker Straße trotz des vorgelagerten Wohnungsbaus bestehen bleibe – was schließlich in Kooperation mit Planungsamt und der Denkmalpflege in eimem positiv beschiedenen Bauvorbescheid mündete.

Eduard Messmer wiederum war von Beginn an von den Möglichkeiten überzeugt, die das Birkerbad sowie seine direkte Umgebung bieten. So hatte der Projektentwickler stets auf die ausgesprochen gute Lage in fußläufiger Entfernung zum Solinger Einkaufszentrum verwiesen. Und auch die günstige Verkehrsanbindung – zum Beispiel mit dem nahen Bahnhof Mitte – hatte für Messmer zu den Pluspunkten des Bades gezählt.

Ein vergleichbares Potenzial weist zudem das alte Hallenbad an der Sauerbreystraße in Ohligs auf. Dieses Bad, das in den 1920er Jahren errichtet wurde, war ebenfalls 2011 geschlossen und später von der Firma Messmer & Messmer gekauft worden. Für das Gebäude in Ohligs-Ost waren bereits vor einigen Wochen umfangreiche Pläne vorgestellt worden. An der Sauerbreystraße sollen bis Ende 2021 / Anfang 2022 insgesamt 21 Wohneinheiten und ein Café entstehen. Dem Planungsamt wurde ein Antrag auf Baugenehmigung vorgelegt. Mit einem Bescheid wird noch im laufenden Jahr gerechnet.

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