Stadtteilmanagement in Solingen Wald wartet auf Quartiersmanager

Solingen · Die ehrenamtlich tätigen „Waldarbeiter“ hatten sich für die schnelle Einstellung eines Stadtteilmanagers eingesetzt.

 Rund um die Walder Kirche besteht Entwicklungsbedarf. Ein Stadtteilentwicklungskonzept soll helfen. Bestandteil des Entwicklungskonzeptes ist auch ein Quartiersmanagement.

Rund um die Walder Kirche besteht Entwicklungsbedarf. Ein Stadtteilentwicklungskonzept soll helfen. Bestandteil des Entwicklungskonzeptes ist auch ein Quartiersmanagement.

Foto: Martin Oberpriller (or)

Der Stadtteil Wald bekommt vorerst keinen Stadtteilmananger. Ein Antrag, 100.000 Euro zusätzlich in den Haushalt für das Jahr 2020 bereitzustellen, um einen Stadtteilmanager zu finanzieren, wurde im Rat einstimmig abgelehnt.

„Die Verwaltung hat deutlich gemacht, dass man keine 100.000 Euro zusätzlich bereitstellen kann“, sagt die SPD-Fraktionsvorsitzende Iris Preuß-Buchholz. Grund dafür ist, dass man mit Fördermitteln des Landes rechnet, die ein integriertes Stadtteilkonzept (ISEK) in Solingen bezuschussen. Und zum ISEK gehört auch ein integrierter Stadtteilmanager. „Wir sollten das auf keinen Fall vorher planen“, sagt Iris Preuß-Buchholz. Das wäre nicht zielführend.

Hintergrund: Unter dem Titel „Zukunft Wald 2030“ wurde ein ISEK erarbeitet. Damit soll, vereinfacht gesagt, die Lebensqualität im Stadtteil erhöht werden. Denn Wald leidet unter anderem wegen der Insolvenz wichtiger Arbeitgeber, wie beispielsweise die Stahlgießerei Grossmann. Die ehemaligen Gewerbeflächen an der Wittkuller Straße stehen seitdem leer, es hat sich aber mittlerweile ein Käufer gefunden, der das Gelände entwickeln will. Zudem stehen aber viele kleinere Läden im Walder Stadtkern leer. Um dem zu begegnen, wurde im Novmeber 2019 ein Maßnahmenkatalog verabschiedet.

Teil dieses Maßnahmenkatalogs ist auch ein Stadtteilmanager. Gefordert wurde der vor allem von den „Waldarbeiter“. Das ist eine Gruppe von Ehrenamtlern, die sich um die Belange des Stadtteils kümmern will – ähnlich wie die „Jongens“ in Ohligs. Die „Waldarbeiter“ hatten insbesondere gefordert, die Mittel für einen Stadtteilmanager in den Haushalt aufzunehmen. Denn Ehrenamtler kümmerten sich in der Vergangenheit unter anderem bereits um die Rettung des Freibades und der Eislauffläche im Ittertal. Für die Belange der Jahnkampfbahn ist ebenfalls ein Förderverein aktiv.

Ein Stadtteilmanager könnte gezielter Fördertöpfe akquirieren und die notwendigen Prozesse bündeln. Dafür stehen die Mittel jedoch noch nicht bereit. „Ich bin zuversichtlich, dass dort in nächster Zeit etwas passiert“, sagt der Unternehmer Horst Gabriel, Sprecher der „Waldarbeiter“. „Wir werden weiterhin alle an einem Strang ziehen“, betont er.

Diese Zuversicht scheint durchaus berechtigt zu sein. „Die Anträge für die Fördermittel sind raus“, sagt Preuß-Buchholz. Es könnte also alles schnell gehen. Wann genau die Fördermittel bereitgestellt werden, steht aber noch nicht fest.

Stadtdirektor Hartmut Hoferichter ist ebenfalls optimistisch und geht davon aus, dass zunächst das Stadtteilentwicklungskonzept im ersten Quartal dieses Jahres in den Gremien beschlossen wird. In den Stadtteilen Burg und Ohligs sind bereits Stadtteilmanager tätig.

In Wald, so die Vorstellung von Hoferichter, könnte ähnlich wie in der Stadtmitte eventuell ein externes Büro Leistungen des Stadtteilmanagement übernehmen. „Ich hoffe, dass wir im Sommer erste Anträge stellen können, zu denen auch das Quartiersmanagement gehört“, so der Stadtdirektor. Er geht zuversichtlich davon aus, dass das Stadtteilmanagement voraussichtlich noch in diesem Jahr die Arbeit aufnehmen kann. Für Hoferichter ist klar: „Wald braucht einen Vernetzer, einen Kommunikator.“

Sicher ist: Die Stadt Solingen beteiligt sich mit einem Eigenanteil am ISEK. 15.000 Euro dafür ist im diesjährigen Haushalt eingeplant. Auch das wurde einstimmig vom Stadtrat beschlossen.

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