City-Ranking Innenstadt-Kunden klagen am häufigsten

Solingen · Bei einer Befragung geben Passanten Solingen im Schnitt eine 3. Zwischen den Bezirken fallen Unterschiede ins Auge.

 Der Hofgarten in der City hat sich seit seiner Eröffnung im Oktober 2013 zum Mittelpunkt der Innenstadt entwickelt. Gleichzeitig wurden andere Bereiche der City, wie zum Beispiel die Hauptstraße, aber immer mehr in eine Randlage gedrängt.

Der Hofgarten in der City hat sich seit seiner Eröffnung im Oktober 2013 zum Mittelpunkt der Innenstadt entwickelt. Gleichzeitig wurden andere Bereiche der City, wie zum Beispiel die Hauptstraße, aber immer mehr in eine Randlage gedrängt.

Foto: Martin Oberpriller

Die Gesamtnote kann sich eigentlich sehen lassen. Bei einer Befragung des Marktforschungsinstituts IFH unter 59.000 Passanten zur Einkaufssituation in 116 deutschen Kommunen haben die Solinger ihrer Stadt jetzt nach dem Schulnotensystem eine 3 verpasst – wobei die Zufriedenheit der Kunden in Sachen Shopping in den einzelnen Stadtteilen recht unterschiedlich ausfällt.

Dies ist nämlich die Besonderheit, die Solingen von den meisten sonstigen Städten, die bei der Befragung berücksichtigt wurden, unterscheidet. Während anderswo in der Regel ein Zentrum aus allen weiteren Vierteln herausragt, ist die Klingenstadt traditionell eher polyzentrisch aufgebaut.

Was wiederum die Folge mit sich bringt, dass die Ergebnisse der Befragung zunächst einmal nur Rohdaten liefern, die nun einer genaueren Betrachtung unterzogen werden müssen. Darauf hat in dieser Woche ein Sprecher der Stadt Solingen hingewiesen, der parallel betonte, die Resultate würden aber sehr wohl in das städtische Einzelhandelsprojekt einfließen.

Dabei wird laut Verwaltung bereits bei einer ersten Beschäftigung mit den Bewertungen der Kunden deutlich, dass vor allem die Erreichbarkeit der Zentren in Mitte, Ohligs, Wald und Höhscheid als vergleichsweise gut empfunden wird. Anders sieht es hingegen beim Thema Parken aus. In dieser Kategorie erreichte lediglich Höhscheid eine gute Note (2,3), derweil die anderen Stadtteile „sehr kritisch“ beurteilt wurden.

Insgesamt zeigten sich die Walder bei der Befragung – die neben Erreichbarkeit sowie Parken verschiedene andere Kategorien wie Flair und Freizeitangebot, aber auch Sauberkeit sowie Sicherheit zum Gegenstand hatte – am zufriedensten mit ihrem Zentrum, gefolgt von Ohligs und Höhscheid. Die Stadtmitte schnitt hingegen am schwächsten ab.

Dementsprechend gilt es gerade mit Blick auf die Innenstadt, den dort geplanten Umbau und Neuzuschnitt weiter voranzutreiben. Ein Ziel, das auch im Sinne der Solinger Politik ist, die inzwischen aufs Tempo drückt, um die Veränderungen in der City auf den Weg zu bringen. „Es muss sich gerade an der unteren Hauptstraße in Sachen Wohnen etwas tun“, forderte jetzt zum Beispiel noch einmal der Vorsitzende des Planungsausschusses, Bernd Krebs (CDU).

Seine Vorstellung geht dahin, die jeweiligen Vorlagen aus der Stadtverwaltung bei den kommenden Sitzungen der Gremien zügig zu bearbeiten, um nach einer nochmaligen Diskussion in den Bezirksvertretungen zu einer Verabschiedung des Wohnkonzeptes für die nächsten Jahre zu kommen.

Was im Fall der City bedeutet, dass unterschiedliche Faktoren Berücksichtigung finden sollen. So etwa der Umstand, dass Fördermittel zur Schaffung von Eigentum zuletzt vornehmlich dazu verwendet wurden, bestehende Immobilien zu sanieren. Inwieweit dies Konsequenzen auch für Mietshäuser in der Solinger Innenstadt haben wird, bleibt allerdings abzuwarten. Geht es nach den Verantwortlichen im Rathaus, soll der Bereich untere Hauptstraße durch eine Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe aufgewertet werden. Und auch auf dem Grundstück der Sparkassen-Hauptstelle sowie auf dem Omega-Areal spielt Wohnen eine große Rolle.

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