Gedenken in Solingen Hunderte erinnern an Brandanschlag vor 25 Jahren

Solingen · Mit Kundgebungen und Demonstrationen haben am Samstag in Solingen etwa 400 Menschen an den Brandanschlag vor 25 Jahren erinnert. Ziel war damals das Haus einer türkischstämmigen Familie gewesen.

 Am Tag nach dem Anschlag bekunden türkische und deutsche Bürger vor dem abgebrannten Haus ihr Mitgefühl (Archivbild von 1993).

Am Tag nach dem Anschlag bekunden türkische und deutsche Bürger vor dem abgebrannten Haus ihr Mitgefühl (Archivbild von 1993).

Foto: dpa/Roland Scheidemann

Die Veranstaltungen wurden initiiert vom „Solinger Appell“. Der Demonstrationszug vom Südpark zur Unteren Wernerstraße erlebte am Nachmittag einen friedlichen Auftakt, wie die Polizei Wuppertal bestätigte.

In der unteren Wernerstraße in Solingen befand sich das Haus der Familie Genç. Am 29. Mai 1993 hatten vier rechtsextreme Jugendliche Brandsätze in das Haus geworfen und zwei Töchter, zwei Nichten und eine Enkelin des Ehepaars Mevlüde und Durmus Genç getötet. Gürsün Ince (27) und Saime Genç (4) erlagen ihren Verletzungen nach einem Sprung aus dem Fenster, Hatice Genç (19), Gülüstan Öztürk (12) und Hülya Genç (9) verbrannten in den Flammen. Die Täter wurden 1995 zu Haftstrafen von zehn bis 15 Jahren verurteilt. Alle vier leben seit Jahren wieder in Freiheit.

Gedenkfeiern in Solingen und Düsseldorf am Dienstag

Am kommenden Dienstag finden Gedenkfeiern in Solingen und in der Düsseldorfer Staatskanzlei statt. Die nordrhein-westfälische Landesregierung gedenkt in einer Veranstaltung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Düsseldorfer Staatskanzlei der Opfer. Dazu ist der türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu ebenso eingeladen wie zum anschließenden Gedenken in Solingen, zu dem auch Außenminister Heiko Maas (SPD) erwartet wird.

(lsa/epd)
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