Solinger Gastronom will sich von Hotel trennen Traditionshaus „In der Straßen“ steht zum Verkauf

Solingen · Für 1,1 Millionen Euro wird das Traditionshaus im Solinger Stadtteil Burg angeboten.

Andreas Heibach ist nicht nur Inhaber des Walder Stadtsaals. Zum 1. Dezember übernimmt er auch wieder die Gaststätte „Al B’Andy“ an der Augustinerstraße in Wald. Da müsse er langsam sehen, dass seine wöchentliche Arbeitszeit nicht zu umfangreich werde, sagte Heibach. Damit begründet er, dass er jetzt einen weiteren Betrieb, das Hotel „In der Straßen“ in Oberburg, zum Verkauf anbietet.

„Ein Zwang besteht allerdings nicht“, erklärt er weiter. Zunächst wolle er abwarten, ob ein potenzieller neuer Eigentümer bereit ist, die von Heibach verlangten 1,1 Millionen Euro für das Traditionshaus an der Wermelskirchener Straße zu bezahlen. Wenn nicht, werde auch nicht verkauft.

Andreas Heibach ist seit rund drei Jahren Eigentümer des Hotels „In der Straßen“. Er hat es seinerzeit bei einer Zwangsversteigerung für 280.000 Euro erworben. Seitdem hat der Gastronom das damals heruntergekommene Gebäude – auch mit viel Eigenleistung – an vielen Punkten wieder auf Vordermann gebracht. Die 30 Zimmer hat er renoviert. Dabei hat er – wie auch bei anderen Projekten – viel von der Unterstützung freiwilliger Helfer profitiert. Das Haus ist zu Messezeiten in Köln oft ausgebucht. Ansonsten setzt Heibach auf Gäste, die das einfache Flair des Hauses mögen.

„Ich habe Interessenten“, erklärt der Gastronom. Ihm ist aber auch klar, dass die Zahl derer, die den gewünschten Preis aufbringen können, nicht gerade sehr groß ist. Er kann sich als künftige Nutzung neben der Gastronomie Vieles vorstellen – auch eine Einrichtung im Gesundheits- und Pflegebereich. Den Burgern versichert er, dass er im Falle eines Falles nicht an den Erstbesten verkaufen werde. Heibach: „Ich habe ein großes Interesse daran, dass etwas Gescheites hereinkommt.“

Das Hotel hat er in den vergangenen drei Jahren in einen „vorzeigbaren“ Zustand versetzt, wie es in der Internet-Verkaufsannonce heißt. Dort ist als mögliche Nutzung auch von einem „Bikertreff“ im Souterrain des Gebäudes die Rede. Insgesamt punktet das Gebäude mit einer Nutzfläche von fast 2000 Quadratmetern und dem 4400-Quadratmeter-Grundstück in direkter Nachbarschaft zu Schloss Burg.

Und wenn sich kein Käufer findet, der einen siebenstelligen Betrag bietet ? „Dann werde ich erst einmal weitermachen“, erklärt Heibach. Auf die Frage, ob es sich bei dem Verkaufsangebot um einen „Testballon“ seinerseits handelt, verneint er dies nicht. Er versichert, dass das Hotel kein Verlustgeschäft sei. In der Verkaufsanzeige macht er die Rechnung auf, dass eine Öffnungszeit von 30 Tagen im Jahr ausreiche, um Gewinne zu erzielen. In diesen Zeiten seien die Zimmer ausgebucht.

Gut läuft nach Heibachs Angaben auch sein Walder Stadtsaal. Immer wieder auftauchenden Gerüchten, er wolle sich auch davon trennen, widerspricht er entschieden: „Die Sache läuft. Ein Verkauf ist nicht geplant.“

(Boll)
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