Crefo-Factoring Rhein-Wupper zieht Bilanz Gute Zahlungsmoral im Mittelstand
Solingen / Remscheid / Leverkusen · Die Crefo-Factoring Rhein-Wupper GmbH betreut zurzeit 108 Kunden in der Region Solingen, Remscheid und Leverkusen. Die Factoring-Kunden bekommen die Rechnungsbeträge sofort zur Verfügung gestellt.
Die Durchschnittsnote 2,2 vergibt der Solinger Mittelstand für die Zahlungsmoral seiner Kunden. Knapp 98 Prozent der von Crefo-Factoring Rhein-Wupper befragten 140 Unternehmen im Großraum Solingen, Remscheid und Leverkusen bewertet die Zahlungsmoral „befriedigend oder besser“, sagt Andreas Koch. Fast zwei Drittel sprechen sogar von gut und sehr gut. Der Geschäftsführer von Crefo-Factoring ist auch mit Blick auf die Auftragslage optimistisch für die nahe Zukunft gestimmt: „Im Mittelstand ist wieder Zuversicht vorhanden“.
Ein gutes Zahlungsverhalten der Kunden ist wichtig. Denn alle in Rechnung gestellten Beträge, die nach den als fristgerecht geltenden 30 Tagen eingehen, kosten den Gläubiger zusätzliches Geld. „Er muss die verspätete Zahlung mit eigenen Mitteln überbrücken“, sagt Koch. Immerhin bekommen knapp über 80 Prozent der Mittelständler in 30 Tagen ihr Geld.
9,3 Prozent haben die Rechnungsbeträge in bis zu 60 Tagen auf dem Konto. Aber auch ein Anteil von 9,3 muss mehr als zwei Monate auf auf das Geld warten. „Das müssen Factoring-Kunden nicht“, erklärt der Geschäftsführer von Creo-Factoring.
Denn eine Factoring-Gesellschaft wie die von Crefo Rhein-Wupper übernimmt das komplette Ausfallrisiko und stellt ihren Kunden die Rechnungsbeträge sofort zur Verfügung. „Damit ist der Factoring-Kunde unabhängig vom Zahlungsverhalten seiner Kunden und zugleich nicht darauf angewiesen, mit Krediten Liquiditätsengpässe zu überbrücken“, sagt der Geschäftsführer.
Debitorenbuchhaltung, laufende Bonitätsprüfung sowie Mahn- und Inkassowesen sind ebenfalls fester Bestandteil der Factoring-Dienstleistung. Zurzeit betreut das Unternehmen von der Kuller Straße, eine Tochtergesellschaft der Creditreform, 108 Kunden. Rund ein Drittel davon sind Mittelständler mit zehn bis 500 Beschäftigten.
Neben der Zahlungsmoral wurden in der Frühjahrsumfrage auch die Bereiche Forderungsausfälle, Finanzierung und Eigenkapital abgefragt. Drei Viertel der Mittelständler (75,6 Prozent) können sich weiterhin über nur geringe (bis zu 0,1 Prozent vom Umsatz) oder gar keine Forderungsverluste freuen. Bei der Umfrage im Vorjahr waren das 61 Prozent. Forderungsausfälle bis zu einem Prozent verzeichnen hingegen 24,4 Prozent der Befragten.
Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen (51,1 Prozent) haben laut Andreas Koch mehrere Hausbanken. Doch rund 49 Prozent gaben an, von nur einer Hausbank abhängig zu sein. Von den 40 Prozent der Mittelständler, die gegenwärtig Kredite in Anspruch nehmen, berichten neun von zehn davon, dass sie keine Schwierigkeiten hätten, Kredite zu bekommen. Die Zinsforderungen der Banken seien überwiegend (73,1 Prozent) unverändert gewesen. 23,1 Prozent sprechen sogar von sinkenden Zinsforderungen.
Weiterhin verfügen die Unternehmen in der Region über eine solide Eigenkapitaldecke. Sie konnte zum Teil noch ausgebaut werden. Mehr als 30 Prozent Eigenkapitalanteil an der Bilanzsumme haben 56,1 Prozent der Befragten in Solingen, Remscheid und Leverkusen. 29,3 der lokalen Mittelständler haben dagegen eine eher magere Eigenkapitalquote von weniger als zehn Prozent. „Am solidesten aufgestellt sind die Unternehmen in der Industrie. Mehr als drei Viertel können hier von einer Kapitaldecke von mindestens 30 Prozent berichten“, sagt der Geschäftsführer von Crefo-Factoring Rhein-Wupper.
Eitel Sonnenschein herrscht im Mittelstand aber nicht, zumal die Corona-Krise ihre Spuren hinterlassen hat. Crefo-Factoring konnte ihre Kunden immerhin vor Forderungsausfällen in Höhe von rund 180.000 Euro bewahren. Andreas Koch befürchtet, dass hier auch im laufenden Geschäftsjahr auch durch Insolvenzen „noch einiges auf uns zu kommt“.
