Prozess gegen Solinger Gründliche Beweisaufnahme vor Einweisung in Forensik

Solingen/Wuppertal · Trotz kalter Flure und Räume wird weiter verhandelt im Prozess gegen einen Solinger, der sich wegen Bedrohung, räuberischem Diebstahl und Beleidigung verantworten muss.

Zwei Pullover anziehen? Das gehört vermutlich bald zum Alltag, auch im Gerichtssaal. Die Heizungen auf den Fluren? Abgedreht. Im Saal selbst zweifelte nun sogar ein Richter an den 19 Grad, die für Behörden vorgeschrieben sind. Im Homeoffice arbeiten? Für die Justiz jenseits von Verwaltungsarbeiten undenkbar. Deshalb wurde nun trotz der Kühle im Saal auch weiter verhandelt im Prozess gegen einen Solinger, der sich wegen Bedrohung, räuberischem Diebstahl und Beleidigung verantworten muss.

Der Angeklagte gilt wegen einer seelischen Erkrankung als schuldunfähig, ihm droht die dauerhafte Einweisung in die Psychiatrie. Dass der oft zitternd auf der Anklagebank sitzende Mann therapeutische Hilfe braucht, ist nicht zu übersehen.

Auf der Solinger Wache war er längst als Unruhestifter bekannt, immer wieder war es zu Beleidigungen und Diebstählen gekommen. Die Anklageschrift listet 22 Taten auf und der Prozess zieht sich hin – auch deshalb, weil die Kammer eine gründliche Beweisaufnahme betreibt. Auch wenn die Einweisung des Angeklagten in die Forensik naheliegt, so leicht macht es sich die Justiz damit nicht.

Gehört wurden nun noch zwei Polizeibeamte, die beide von Einsätzen berichteten, in denen ein Messer eine Rolle gespielt hatte. Ein solches soll der Solinger in der Hand gehabt haben, als er in der Wuppertaler Innenstadt damit Passanten bedroht haben soll. Um ein Messer sollen es auch gegangen sein, als der 42-Jährige im Juli 2020 im Laden eines Juweliers in der Solinger Innenstadt gestanden haben soll. Weitere Verhandlungstage wurden angesetzt, am 8. November soll das Urteil verkündet werden.

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