Veranstaltungen in Solingen Gesellschaftliches Leben kehrt mit aller Macht zurück

Meinung | Solingen · Der Spagat zwischen Vorsicht walten lassen und dem Bedürfnis nach Freizeitangeboten bleibt ein schwieriger. Daher bleiben viele Veranstaltungen derzeit noch deutlich unter ihren Kapazitätsmöglichkeiten.

 Beim Heimspiel des Bergischen HC gegen die Füchse Berlin blieben zahlreiche Plätze in der Unihalle leer.

Beim Heimspiel des Bergischen HC gegen die Füchse Berlin blieben zahlreiche Plätze in der Unihalle leer.

Foto: Peter Meuter

Seit mehr als zwei Jahren haben wir in vielen Bereichen berichten müssen, was in Corona-Zeiten nicht geht. Beim prall gefüllten Terminkalender für die nächsten Tage und Wochen gewinnt man den Eindruck, dass das gesellschaftliche Leben mit aller Macht zurückkehrt.

Die Kulturnacht mit rund 1500 Besuchern am vorigen Wochenende war das erste Großereignis in Solingen in diesem Frühjahr. Auf ebenso große Resonanz hoffen auch die Veranstalter des Gaukler- und Foodfestivals, das am Wochenende auf Schloss Burg stattfindet. Bis zu 1500 Besucher dürfen sich gleichzeitig auf dem Gelände befinden. Ebenfalls gestartet ist die Frühjahrskirmes am Weyersberg, wo die Schausteller bis 10. April auf einen gut gefüllten Rummelplatz spekulieren.

Ich gehöre zu den Personen, die in Zeiten von einem Inzidenzwert um die 1500 in Solingen noch zögern, solche Großveranstaltungen zu besuchen. Noch nie in den mehr als zwei Jahren seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat es im beruflichen wie im privaten Umfeld so viele Infektionen gegeben. Sogar mich hat es erstmals trotz dreifacher Impfung erwischt. Immer nur mit leichten Verläufen, aber durchaus mit mehrtägigen Nachwirkungen.

Der Spagat zwischen Vorsicht walten lassen und dem Bedürfnis, wieder Freizeitangebote wahrzunehmen, bleibt ein schwieriger. Beim Heimspiel des Handball-Bundesligisten Bergischer HC gegen die Füchse Berlin blieben am Donnerstagabend viele Plätze in der Unihalle frei, obwohl es keine Zuschauer-Beschränkungen mehr gibt. Bei der Kulturnacht hätten an vielen Orten mehr Besucher dabei sein können, ohne dass die Abstandsempfehlung nicht hätte eingehalten werden können.

Wenn jetzt die Maskenpflicht im Einzelhandel oder in der Gastronomie fällt, können Sie sicher sein, dass Sie mich im Supermarkt beim Einkaufen weiterhin mit Maske antreffen werden. Im Restaurant allerdings werde ich sie nicht mehr anziehen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, sich ausgerechnet auf dem Weg zum Tisch oder zur Toilette anzustecken ?

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