Verkauf steht kurz bevor Endgültiges Aus für Freizeitpark Ittertal

Solingen · Der Verkauf des historischen Areals steht kurz bevor. Der neue Besitzer will aber offenbar den Park nicht weiterführen. Die meisten Geräte werden abgebaut. Für die Tiere des Freizeitparks wird ein liebevolles neues Zuhause gesucht.

 Das Elefanten-Karussell, das vor allem bei kleinen Kindern beliebt war, wird sich nicht mehr drehen. Zumindest nicht in Solingen. Die Geräte des Parks sollen in Düsseldorf zwischengelagert und später an andere Schausteller veräußert werden. 

Das Elefanten-Karussell, das vor allem bei kleinen Kindern beliebt war, wird sich nicht mehr drehen. Zumindest nicht in Solingen. Die Geräte des Parks sollen in Düsseldorf zwischengelagert und später an andere Schausteller veräußert werden. 

Foto: Meuter, Peter (pm)

Jetzt ist es sozusagen amtlich – und eine echte Solinger Institution wird für immer verschwinden. Nachdem unsere Redaktion bereits in der vergangenen Woche darüber berichtet hatte, dass die Chancen für einen Fortbestand des Freizeitparks Ittertal eher schlecht stehen, hat Betreiber Bruno Schmelter kurz vor Ostern nun das endgültige Aus für die traditionsreiche Anlage verkündet.

„Der Park wird nicht erhalten bleiben“, sagte der erfahrene Schausteller, der den Freizeitpark im Jahr 2002 übernommen und somit für fast zwei Jahrzehnte ein Stück Solinger Stadtgeschichte fortgeschrieben hatte. Gleichzeitig gab Schmelter bekannt, dass ein Verkauf des rund 35.000 Quadratmeter großen Areals an der Grenze zu Haan, dessen Ursprünge bis ins späte 19. Jahrhundert reichen, unmittelbar bevorstehe.

„Es müssen allerdings noch die Unterschriften geleistet werden“, schränkte der gebürtige Düsseldorfer ein, der am Donnerstag zudem betonte, über die genauen Pläne des zukünftigen Eigentümers nicht informiert zu sein. Indes stehe schon fest, dass das Areal fortan wohl nicht mehr länger als Freizeitpark genutzt werde.

 Der Freizeitpark mit dem Teich liegt idyllisch im Ittertal unweit der Stadtgrenze zu Haan.

Der Freizeitpark mit dem Teich liegt idyllisch im Ittertal unweit der Stadtgrenze zu Haan.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Dementsprechend wird Bruno Schmelter – nach Abschluss des Kaufvertrages bei einem Notar – in den kommenden Wochen ein letztes Mal im Ittertal vor Ort sein. Denn da der neue Besitzer mit den alten Karussells sowie den vielen Figuren des Märchenwaldes nichts anzufangen weiß, müssen die Attraktionen des „Familien-Paradieses Ittertal“ abgebaut werden.

Die Fahrgeräte und die anderen Gegenstände sollen – mit Ausnahme des historischen sowie unter Denkmalschutz stehenden Wasserkarussells, das in Solingen bleibt – zunächst auf dem Firmengelände der Schmelters in Düsseldorf zwischengelagert werden, um von dort aus nach und nach an interessierte Schausteller-Kollegen weiterverkauft zu werden.

Parallel sucht Bruno Schmelter aber auch eine neue Bleibe für die Tiere seines Freizeitparks – wobei der Geschäftsmann klarstellte, dass für die beiden Esel und die zwei Ziegen, die seit Jahren auf dem Grundstück des Freizeitparks leben, einzig ein dauerhaftes und liebevolles Zuhause infrage kommt. Schmelter: „Die Tiere geben wir nur in beste Hände und überdies lediglich zusammen weg“.

 Auch der Märchenwald mit seinen vielen Figuren gehörte zum Freizeitpark Ittertal dazu.

Auch der Märchenwald mit seinen vielen Figuren gehörte zum Freizeitpark Ittertal dazu.

Foto: Schwarze Immobilien

Mit dem bevorstehenden Verkaufs des Freizeitpark-Geländes enden die jahrelangen Versuche der Schausteller-Familie Schmelter, die Anlage zu erhalten. Schon seit 2016 hatten sich die alten Betreiber bemüht, einen Nachfolger zu finden, nachdem sich die ursprünglichen Pläne von Bruno Schmelter, den Park an seine Kinder weiterzugeben, zerschlagen hatten.

Gleichwohl erwies sich die Suche nach einem Käufer als schwierig. Zusätzlichen Ärger verursachten überdies schlechte Bewertungen, die vergangenes Jahr im Internet kursierten. „Die Diffamierungen und Beleidigungen haben mit dazu geführt, dass wir den Park jetzt endgültig schließen“, sagte Bruno Schmelter, der sich im Gespräch mit unserer Reaktion einmal mehr ausdrücklich gegen die Vorwürfe verwahrte. „Bei uns hat immer alles funktioniert. Sicher waren die Geräte alt. Aber das hat ja den Charme des Freizeitparks ausgemacht“, so Schmelter.

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