Benennung nach Alt-Bundespräsident Rathausplatz erinnert nun an Scheel

Solingen · Seit Sonntag ist die Fläche vor dem Rathaus nach dem Alt-Bundespräsident benannt.

Nicht nur den Solinger Walter Scheel wolle er mit der Umbenennung des Rathausplatzes würdigen, sagte Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD). Sondern vor allem den Staatsmann, der immer für positive Veränderungen gekämpft habe. Der sich zu seiner Zeit konsequent für Erneuerungen eingesetzt habe. „In seiner Partei und für das Land: Walter Scheel steht für Weltpolitik mit Solinger Wurzeln.“

Viele waren am Sonntagvormittag zur Umbenennung des Stadt-Platzes vor dem Rathaus gekommen. Quer durch alle Ratsparteien gaben Politiker sich die Ehre bei der Enthüllung der Gedenk-Stele; dazu Abgeordnete des Landes und auch des Bundes. Auch Sohn Ulrich Scheel war da, genau wie Dirk Tillen, Produzent des Volkslied-Hits „Hoch auf dem gelben Wagen“ von Walter Scheel.

Neben dem OB sprachen NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) und der FDP-Kreisvorsitzende Robert Weindl. Sie alle stellten in Bezug auf Scheel den couragierten Politiker heraus, dessen klare Haltung gerade heute Vorbild sei. „Scheel wurde nie müde, bei Abstimmungen zu ermahnen, dass eine Enthaltung keine akzeptable Position sei“, erinnerte Pinkwart.

Die Umbenennung des Platzes sei ganz und gar nicht „überflüssig oder unnötig, wie vielfach in den letzten Tagen in Internet-Kommentaren zu lesen war“, betonte Robert Weindl. Sich an solche politische Persönlichkeiten wie Walter Scheel zu erinnern und sie zum Vorbild zu nehmen, sei gerade heute wichtig.

Scheel habe zu seiner Zeit mit seinem Handeln Zeichen gesetzt, sagte Tim Kurzbach. „Wir können von ihm lernen, dass niemals Angst vor Neuem die treibende Kraft für ein Handeln sein sollte, sondern der Mut zum Risiko zum Erfolg führt.“ Mit seiner Ost-Politik habe er etwa die Weichen für das spätere Einreißen der Mauer gestellt. „Dass heutzutage wieder über neue Mauern geredet wird, täte ihm sicher weh.“

Der Bergische Männerchor, ältestes Solinger Traditions-Ensemble, bildete mit Bergischem Heimatlied und anderen passenden Beiträgen den musikalischen Rahmen für den Freiluft-Festakt bei perfektem Sommerwetter. Federführend wies er allen Anwesenden auch den klanglichen Weg auf den Kutschbock des „gelben Wagens“, den Walter Scheel in seiner Zeit als Bundespräsident zum Gassenhauer gemacht hatte. Er lockerte gestern den offiziellen Teil der Veranstaltung auf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort