Umfrage in Solingen/Remscheid Die Zahlungsmoral im Mittelstand ist gut
Solingen · Die Crefo Factoring Rhein-Wupper GmbH hat im Rahmen einer Frühjahrsumfrage das Zahlungsverhalten, die Forderungsverluste, die Finanzierung und die Eigenkapitalausstattung bei mittelständischen Firmen untersucht.
Der Mittelstand hat in den Corona-Jahren zwar gelitten, aber die anfangs abgegebenen düsteren Befürchtungen sind längst nicht in dem Maß eingetreten, wie zunächst gedacht. Das zeigt sich auch am Zahlungsverhalten im Mittelstand. „Zwei Drittel der Mittelständler beurteilen gegenwärtig die Zahlungsweise ihrer Kunden als gut oder sehr gut“, sagt Andreas Koch, Geschäftsführer der Crefo Factoring Rhein-Wupper GmbH. 95 Prozent der befragten Unternehmen im Gebiet der Großstädte Solingen, Remscheid und Leverkusen gaben an, dass sie den Großteil ihrer Rechnungen innerhalb von 30 Tagen bezahlt bekommen. Lediglich fünf Prozent der Firmen warten länger auf ihr Geld.
Wie sieht es mit dem Zahlungsverhalten, den Forderungsverlusten, der Finanzierung und dem Eigenkapital im Mittelstand aus? Diese Frage untersuchte Crefo Factoring in einer Frühjahrsumfrage unter mittelständischen Firmen mit mehr als zehn, höchstens jedoch 500 Beschäftigten. Etwa 3100 Unternehmen im Gebiet Solingen-Remscheid-Leverkusen aus der Industrie, dem verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel sowie Dienstleistern erfüllen diese Voraussetzung.
Zwar wird die aktuelle Auftragslage von den Mittelständlern etwas schlechter als im Vorjahr bewertet, „aber es ist deutlich mehr Zuversicht für die nächsten sechs Monate als im Vorjahr vorhanden“, so der Crefo-Geschäftsführer.
Immerhin knapp 30 Prozent der Befragten erwartet im kommenden Halbjahr eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Bei der vorherigen Befragung lag dieser Wert nur bei 21,6 Prozent. Nur 15 Prozent (vorher 23 Prozent) gehen davon aus, dass sich die Lage verschlechtern könnte.
Viele Mittelständler – der Wert stieg hier auf fast drei Viertel – wickeln Aufträge für öffentliche Auftraggeber ab. Hier hat sich die Zahlungsweise allerdings verschlechtert. Zwar geht bei knapp 70 Prozent der Firmen die Zahlungen innerhalb von 30 Tagen ein, aber 22,4 Prozent warten länger als drei Monate auf ihr Geld.
Die Forderungsausfälle halten sich aber in Grenzen. Sieben von zehn Mittelständlern verzeichnen lauf Andreas Koch nur geringe oder gar keine Forderungsverluste. Wer gänzlich auf der sicheren Seite bei den Zahlungseingängen stehen will, der nimmt gegen eine Gebühr die Dienstleistungen der Crefo Factoring Rhein-Wupper GmbH in Anspruch. Das Unternehmen von der Kuller Straße übernimmt das komplette Ausfallrisiko und stellt den Kunden die Rechnungsbeträge sofort zur Verfügung. Damit ist der Factoring-Kunde unabhängig vom Zahlungsverhalten seiner Kunden und beispielsweise nicht darauf angewiesen, eventuell mit teuren Krediten Liquiditätsengpässe zu überbrücken.
Zumal es angesichts gestiegener Zinsen für mittelständische Firmen derzeit nicht leichter geworden ist, Kredite aufzunehmen. Immerhin gaben 84,1 Prozent der Befragten an, dass die Zinsforderungen ihrer Bank gestiegen sind. Zudem auch die geforderten Kreditsicherheiten. Andreas Koch: „Die Banken sind vorsichtiger geworden.“
Das macht wiederum das Factoring-Geschäft interessanter. „Wir erleben Zulauf“, sagt der Geschäftsführer, „vor dem Hintergrund der stetig steigenden Anforderungen an die Kreditvergabe haben die vergangenen Jahre gezeigt, wie wichtig es ist, in Krisenzeiten auf alternative Finanzierungsformen zurückgreifen zu können. Das komplette Forderungsmanagement, laufende Bonitätsprüfungen sowie Mahn- und Inkassowesen sind fester Bestandteil der Dienstleistung Factoring.
Beim Anbieter von der Kuller Straße, einer der ersten innerhalb der Creditreform-Gruppe im Bundesgebiet, nutzen dies aktuell 107 Kunden. Rund ein Drittel davon sind Mittelständler. Vergangenes Jahr wurden für diese Unternehmen rund 77.000 Rechnungen mit einem auftragsvolumen von 145,3 Millionen Euro abgewickelt. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sind es bereits 27.000 Rechnungen. Hier betrug der Factoring-Umsatz schon 50,4 Millionen Euro nach 43,9 Millionen Euro in den ersten vier Monaten des Vorjahres.
Aber auch bei Crefo Factoring zahlen nicht alle Debitoren unaufgefordert. 16,2 Prozent der Rechnungen mussten im vergangenen Jahr angemahnt werden. Im laufenden Jahr sind bereits 12,8 Prozent der Rechnungen angemahnt worden.