Gaskunden in Solingen Die Gaspreisbremse zeigt Wirkung

Solingen · Die Stadtwerke Solingen und Wohnungsgenossenschaften haben sich bei Gassammelheizungen auf neue Preise ab dem 1. Januar verständigt.

Kunden mit Gassammelheizungen bekommen in diesen Tagen Post von ihrer Genossenschaft, in dem die neuen, deutlich höheren Preise beziehungsweise Abschläge für das Jahr 2023 angekündigt werden.

Kunden mit Gassammelheizungen bekommen in diesen Tagen Post von ihrer Genossenschaft, in dem die neuen, deutlich höheren Preise beziehungsweise Abschläge für das Jahr 2023 angekündigt werden.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Bisher haben die Genossenschaftsmitglieder der Bauvereine Wald, Gräfrath, Eigenheim eG, Beamtenwohnungsbauverein und des Spar- und Bauvereins Solingen (SBV) von günstigen Gaspreisen profitieren können. Zumindest diejenigen Mieter, die über Gassammelheizungen Gas beziehen. Abgerechnet wird die fossile Energie über die Nebenkosten mit entsprechenden monatlichen Abschlägen.

Mit den günstigen Preisen ist es jetzt aber auch hier vorbei – Gassammelheizungskunden bekommen dieser Tage Post von ihrer Genossenschaft, in dem die neuen, deutlich höheren Preise beziehungsweise Abschläge für das Jahr 2023 angekündigt werden. „Die Gaspreise sind bis zu drei Mal höher als bisher“, sagt Michael Pikzack vom Vorstand des Walder Spar- und Bauvereins.

Profitierten die Gassammelheizungskunden durch den gemeinsamen Gaseinkauf der fünf klingenstädtischen Wohnungsgenossenschaften bisher von rund 6 bis 7,6 Cent pro Kilowattstunde, werden ab Januar nun mehr als 17 Cent fällig – also rund drei Mal so viel wie bisher. Betroffen davon sind rund 10.000 Genossenschaftswohnungen. „Die Informationen an unsere Mieter haben wir vergangenen Donnerstag herausgeschickt“, sagt Michael Pikzack.

Auch der Vorstandsvorsitzende des SBV, Jürgen Dingel, kündigte im Gespräch mit unserer Redaktion entsprechende Mieter-Informationen zum höheren Gaspreis und den damit verbundenen Erhöhungen der Abschlagszahlungen an. Die in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossenen Genossenschaften hatten sich im Vorfeld darauf verständigt, ab der 47. Kalenderwoche entsprechenden Mieter-Informationen herauszugeben.

Direkte Gaskunden der Stadtwerke Solingen – rund 25.000 Solinger Gaskunden haben hier entsprechende Verträge mit dem örtlichen Energieversorger – kennen ihre neuen Preise längst. Nach dem Wegfall der Gasumlage zahlen die Stadtwerke-Kunden bereits zum 1. November einen um rund 45 Prozent höheren Gaspreis. „Die Preisanpassung für die Gassammelheizungskunden fällt prozentual höher aus, tritt aber nicht wie die Grundversorgung zum 1. November in Kraft, sondern erst zum 1. Januar 2023“, sagt Stadtwerke-Pressesprecherin Lisa Nohl.

Den Dezember-Abschlag für private Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen übernimmt im Dezember der Bund. Die Nebenkostenabrechnungen der Wohnungsgenossenschaften werden dies in der Jahresabrechnung berücksichtigen. Darüber hinaus wurden vom Bund Preisbremsen für Strom und Gas angekündigt, um die Bürger von den stark gestiegenen Kosten zu entlasten.

Für private Haushalte soll der Gaspreis von spätestens März 2023 bis April 2024 bei zwölf Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden – angestrebt wird aber bereits eine rückwirkende Geltung. So könnten die Preisbremsen für Strom und Gas bereits zum 1. Januar gelten. Wäre dies der Fall, zahlen zukünftig alle Gaskunden zwölf Cent pro Kilowattstunde. „Die eigentlich höheren Preise für Sammelheizungen kämen so nicht beim Kunden an. Die Gaspreisbremse wirkt damit stärker bei Wohnungsbaugesellschaften“, erklärt SWS-Sprecherin Lisa Nohl.

Ob das so eintritt, bleibt zunächst abzuwarten. Das sieht auch Michael Pikzack vom Vorstand des Walder Bauvereins so: „Es ist noch einiges unklar. Sobald wir aber die Jahresabrechnungen der Stadtwerke in den Fingern haben, werden wir sie unverzüglich an unsere Mieter weitergeben.“

Klar ist aber, dass die Arbeitsgemeinschaft der Wohnungsgenossenschaften mit den Stadtwerken vereinbart hat, nicht wie bisher lediglich viermal im Jahr Gas einzukaufen. SBV-Vorstandsvorsitzender Jürgen Dingel: „Künftig wird zwölfmal im Jahr eingekauft.“

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