47 Senioren und 21 Mitarbeiter Corona-Ausbrüche in zwei Solinger Pflegeheimen

Solingen · Betroffen sind Haus Ahorn in Bethanien sowie das St. Lukas Pflegeheim. Bislang wurden 47 Senioren und 21 Mitarbeiter positiv getestet. In Bethanien sind am Montag zwei Bewohner gestorben. Es gelten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen.

 Im Seniorenzentrum des Diakonischen Werks Bethanien in Aufderhöhe gab es 42 neue Fälle.

Im Seniorenzentrum des Diakonischen Werks Bethanien in Aufderhöhe gab es 42 neue Fälle.

Foto: Peter Meuter

Die Corona-Pandemie hält Solingen weiterhin fest im Griff. Zwar ist die Gesamtzahl der aktuell positiv getesteten Personen in der zurückliegenden Woche deutlich nach unten gegangen (siehe Kasten). Doch Grund zur Entwarnung besteht noch lange nicht. Denn wie die Stadt am Montagabend mitgeteilt hat, ist es in den vergangenen Tagen in gleich zwei Pflegeheimen in der Klingenstadt zu Massenausbrüchen mit bislang zwei Toten gekommen.

Betroffen sind das Pflegeheim St. Lukas der Kplus-Gruppe in Ohligs mit 26 Infizierten (17 Bewohner,  neun Mitarbeiter) sowie das Seniorenzentrum des Diakonischen Werks Bethanien in Aufderhöhe mit 42 Fällen (30 Bewohner, zwölf Mitarbeiter). Wobei zwei der in Bethanien Erkrankten am Montag gestorben sind, so dass sich die Zahl der seit Ausbruch der Pandemie im Zusammenhang mit Covid-19 verstorbenen Patienten in Solingen mittlerweile auf insgesamt 24 Personen erhöht hat.

 Im Pflegeheim St. Lukas der Kplus-Gruppe in Ohligs wurden 26 Neu-Infizierte registriert.

Im Pflegeheim St. Lukas der Kplus-Gruppe in Ohligs wurden 26 Neu-Infizierte registriert.

Foto: Peter Meuter

„Die Verstorbenen sind jeweils über 70 Jahre alt und litten unter Vorerkrankungen“, sagte eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage unserer Redaktion. Darüber hinaus teilte das Rathaus mit, dass gleich nach Bekanntwerden der ersten Verdachtsfälle Ende der vergangenen Woche zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden seien, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. So gilt in beiden Pflegeheimen zurzeit unter anderem ein striktes Besuchsverbot, das lediglich dann ausgesetzt wird, wenn Bewohner im Sterben liegen.

Tatsächlich sind sowohl in Aufderhöhe als auch in Ohligs nicht die gesamten Einrichtungen, sondern einzelne Häuser beziehungsweise Abteilungen von den Corona-Ausbrüchen betroffen. Dabei handelt es sich in Bethanien um das Seniorenzentrum Haus Ahorn und im St. Lukas-Pflegeheim um eine Etage des Hauses.

Gleichwohl könnte die Zahl der positiv Getesteten noch steigen. Der Grund: Nach Auftreten der ersten Krankheitsymptome bei einzelnen Bewohnern wurden noch vor dem zurückliegenden Wochenende Reihenuntersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse nun vorliegen. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass weitere Fälle auftreten, da die Inkubationszeit des Virus erfahrungsgemäß bis zu 14 Tage betragen kann.

„Bei uns im Haus wurde eine zweite Reihentestung für alle Bewohner am Montag durchgeführt“, sagte eine Sprecherin der Kplus-Gruppe, die ferner berichtete, mit Ergebnissen der Tests werde in Kürze gerechnet. Darüber hinaus, so die Kplus-Sprecherin, befinde sich augenblicklich von den positiv Getesteten aus dem St. Lukas-Pflegeheim eine Person in stationärer Behandlung. Die anderen Betroffenen werden innerhalb eines abgetrennten Bereichs der Einrichtung ambulant versorgt.

Wie es zu dem Ausbruch in den beiden Pflegeheimen kam, steht nicht fest. „Wir können den Ursprung des Infektionsgeschehens leider nicht eindeutig zurückverfolgen“, erläuterte Hartmut Fehler als Vorstandsmitglied der Diakonie Bethanien und kommissarischer Leiter des Seniorenzentrums Solingen am Montag.

Direkt nach Bekanntwerden der ersten Fälle stimmten die zwei betroffenen Einrichtungen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden umfangreiche Maßnahmen zur Unterbindung einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus ab. So wurde neben dem erwähnten Besuchsverbot veranlasst, dass alle Mitarbeiter Schutzausrüstung tragen und ausschließlich bereichsbezogen eingesetzt werden. „Wir befinden uns in einem sehr engen Austausch mit dem Solinger Gesundheitsamt und der Heimaufsicht“, versicherte Diakonie-Vorstand Hartmut Fehler in diesem Zusammenhang.

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